Unternehmen im Südwesten setzen bei der Suche nach Auszubildenden immer stärker auch auf Studienabbrecher. (Symbolbild) Foto: dpa

Weil die Unternehmen im Südwesten zunehmend Probleme damit haben, ihre Ausbildungsplätze zu vergeben, werden diese immer öfter auch an Studienabbrecher vergeben.

Stuttgart - Aus Mangel an Bewerbern für die Berufsausbildung setzen Unternehmen im Südwesten zunehmend auf Studienabbrecher. Das hat eine Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) ergeben, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Demnach konnte mehr als ein Viertel aller rund 1900 befragten Betriebe im vergangenen Jahr nicht alle Ausbildungsplätze besetzen - im Gastgewerbe allein waren es fast drei Viertel. Jedes vierte Unternehmen bekam gar keine Bewerbungen.

Mehr als 40 Prozent gaben an, deshalb neue Bewerbergruppen wie Studienabbrecher für sich zu erschließen. Der Anteil hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. 2013 waren es nur zwölf Prozent. Die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen, nebenher noch Zusatzqualifikationen und später eine höhere Berufsbildung zu erwerben, mache die Ausbildung für Studienabbrecher attraktiv, betonte der Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Region Stuttgart, Martin Frädrich.

Größtes Ausbildungshemmnis sind der Umfrage zufolge weiterhin die unklaren Berufsvorstellungen vieler Schulabgänger. Viele Betriebe bemängelten außerdem die Ausbildungsreife der jungen Leute.