Südwest-Politiker würdigen Helmut Kohl als herausragenden Staatsmann. Foto: dpa

Führende Politiker in Baden-Württemberg haben Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl in Trauerbekundungen als herausragenden deutschen Staatsmann und Europäer gewürdigt.

Stuttgart - Zum Tod von Helmut Kohl äußern sich auch Politiker aus dem Südwesten: „Mit ihm verlieren wir einen Politiker, der mit seiner Willensstärke und unerschütterlicher Zielstrebigkeit Deutschland maßgeblich geprägt und geformt hat“, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag.

Der CDU-Landesvorsitzende und Innenminister Thomas Strobl hob die politische Weitsicht Kohls hervor: „Helmut Kohl hat erkannt, dass die Wiedervereinigung mehr ist als die Summe zweier Teile, dass der Euro mehr ist als eine gemeinsame Währung.“ Kohl habe die deutsch-französische Freundschaft zu einem Friedensprojekt und schließlich zu einem „Motor für ein geeintes Europa“ gemacht. „Er hat für Deutschland, für Europa die wichtigsten Weichen gestellt - und damit den Weg für die Zukunft des ganzen europäischen Kontinents gelegt“, erklärte Strobl.

Einmaliges Friedensporojekt

Justiz- und Europaminister Guido Wolf (CDU) sagte: „Die Europäische Union wäre nicht das weltweit einmalige Friedensprojekt, das sie heute ist, ohne die Weitsicht und die Beharrlichkeit Helmut Kohls.“ Auch die FDP verwies auf Kohls Bedeutung für Europa: Er habe die „Europäische Union mit Leben erfüllt und zu einer Werte- und Wirtschaftsgemeinschaft geformt hat, die ihresgleichen sucht“, sagte der Vorsitzender der FDP/DVP-Fraktion, Hans-Ulrich Rülke.

Die SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier sagte, Kohl habe „die Chancen, die sich durch den Fall der Mauer boten, beherzt ergriffen“. Mit Kohl sei auch „ein Stück erlebte Geschichte“ gestorben. „Sein Platz im kollektiven Gedächtnis des Landes und in den Geschichtsbüchern ist ihm sicher.“