Die konjunkturelle Unsicherheit schlägt sich nach Beobachtung der Regionaldirektion zunehmend auf dem Arbeitsmarkt im Südwesten nieder.
Stuttgart - Die konjunkturelle Unsicherheit schlägt sich zunehmend auf den Arbeitsmarkt im Südwesten nieder. „Die Unsicherheit der Unternehmen wird nun auch auf dem noch immer stabilen Arbeitsmarkt insbesondere bei Neueinstellungen spürbar“, sagte die Chefin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Eva Strobel, am Donnerstag in Stuttgart.
Die Arbeitslosigkeit ging im November nur leicht zurück: 217.597 Menschen waren ohne Arbeit, das sind 603 weniger als im Vormonat. Die Quote lag wie im Oktober bei 3,8 Prozent und damit 0,2 Punkte über dem Vorjahreswert. Bereits im Vormonat war die saisonübliche Herbstbelebung schwächer ausgefallen als vor einem Jahr.
Unternehmen suchen nicht mehr
„Für Menschen, die ihren Job verloren haben, wird es schwerer, wieder in eine Anstellung zu kommen“ erklärte Strobel. Ein Grund sei die weiter nachlassende Nachfrage nach Arbeitskräften. In Baden-Württemberg waren im November 69.279 Stellen gemeldet - im Vergleich zum Vorjahrmonat waren das 7531 weniger. Zudem schufen Arbeitgeber im Vergleich zum Vorjahr ein Fünftel weniger neue Jobs.
Auch junge Leute haben es nach den jüngsten Zahlen schwerer, eine Stelle zu finden. Zwar sank die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren im Vergleich zum Vormonat um 4 Prozent. Noch vor einem Jahr hatte es allerdings deutlich weniger junge Arbeitslose gegeben: Im Vergleich zum November 2011 stieg die Zahl zuletzt um mehr als ein Fünftel. Aktuell liegt die Quote bei 2,7 Prozent.
Im bundesweiten Vergleich steht der Südwesten aber nach wie vor noch gut da: Baden-Württemberg landete auf Rang zwei hinter Bayern, das eine Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent hat. Die höchste Quote im Land hatte wie bereits im Vormonat der Stadtkreis Pforzheim, am niedrigsten war sie in den Landkreisen Biberach und Ravensburg sowie dem Enzkreis.