Heung-Min Son soll in Südkorea Wehrdienst leisten. Foto: AP

Die Karriere des südkoreanischen Fußballstars Heung-Min Son könnte wegen des obligatorischen Wehrdienstes in seiner Heimat schon bald einen empfindlichen Knick bekommen.

Seoul - Am 8. Juli wird Heung-Min Son 26 Jahre alt, laut Gesetz kann der frühere Hamburger und Leverkusener, der jetzt bei Tottenham in der englischen Premier League auf Torejagd geht, den Antritt beim Militär unter bestimmten Umständen bis zum 27. Lebensjahr aufschieben. Die einzige Chance, dass Südkoreas WM-Star vom Dienst befreit werde, wären noch die Asienspiele im August in Indonesien, sagte ein Sprecher des nationalen Fußballverbands am Dienstag auf Anfrage.

Weisung des Präsidenten nötig

„Sollte die südkoreanische Mannschaft bei den Asienspielen die Goldmedaille holen, wären die Spieler vom Dienst befreit“. Voraussetzung wäre natürlich für Son, dass er für die Kontinentalspiele nominiert wird. Allein für die WM-Einsätze in Russland gibt es den Angaben des KFA zufolge solche Privilegien für die Fußball-Nationalspieler wie Son nicht - auch dann nicht, wenn das Team mit einem Sieg über Deutschland das Achtelfinale erreichen sollte. „Es sei denn, es gibt eine entsprechende Weisung des Präsidenten“, sagte ein KFA-Sprecher.

Der Militärdienst in Südkorea ist lang

Eine Ausnahme gab es bei der Fußall-WM 2002 im eigenen Land. Damals wurde der ehemalige Manchester-United-Spieler Ji-Sung Park vom Militärdienst befreit, weil die Südkoreaner ins Halbfinale eingezogen waren. In der Regel können südkoreanische Sportler vom Wehrdienst befreit werden, wenn sie bei Olympischen Spielen eine Gold-, Silber- oder Bronzemedaille holen oder eben bei Asienspielen Gold gewinnen.

Anders als Son hat ein Großteil seiner Kollegen der Nationalmannschaft den Militärdienst schon hinter sich. Son kam bereits 2008 als 16-Jähriger im Fußball-Internat beim HSV unter, mit 18 debütierte er im Profiteam der Hamburger. Der Militärdienst in Südkorea ist lang, je nach Waffengattung dauert er 21 bis 24 Monate.