Die Betroffenen sind der aktuellen Suchthilfestatistik zufolge auffällig jung, im Durchschnitt 25 Jahre. Foto: imago images/Westend61/Kike Arnaiz via www.imago-images.de

Vor allem junge Menschen lassen sich in Baden-Württemberg immer häufiger zu Cannabis-Konsum beraten. Das teilt die Landesstelle für Suchtfragen mit.

Die Zahl der Cannabis-Suchterkrankungen im Südwesten nimmt offenbar zu. Knapp 20 Prozent der Hilfesuchenden ließen sich im Jahr 2021 zu Cannabis-Konsum beraten, wie die Landesstelle für Suchtfragen am Dienstag mitteilte. Vor zehn Jahren lag der Anteil demnach noch bei rund zwölf Prozent.

Die Betroffenen sind der aktuellen Suchthilfestatistik zufolge auffällig jung, im Durchschnitt 25 Jahre. Mehr als jeder Dritte ist nicht einmal 14 Jahre, wenn er zum ersten Mal das Rauschmittel probiert. „Wer einsteigt, steigt früh ein“, sagte Wolfgang Indlekofer. Der Leiter der Fachklinik Freiolsheim im Landkreis Rastatt fordert mehr Prävention. „Wir müssen viel früher Menschen erreichen, im Alter von zwölf, 13, 14 Jahren.“

Alkohol ist das Hauptproblem

Nach wie vor ist jedoch Alkohol das Hauptproblem - auch wenn die Tendenz laut Statistik seit Jahren rückläufig ist. Fast 44 Prozent der Klienten kämen deswegen in die Beratungsstellen. Bei Alkohol allein bleibe es oft nicht.

Viele beließen es nicht nur bei einer Droge, betonte Indlekofer. Es gebe in seiner Klinik immer weniger Patienten, die „nur getrunken, nur gekifft, nur gekokst“ hätten. Nach Angaben der Landesstelle für Suchtfragen suchten vergangenes Jahr mehr als 50.000 Menschen Hilfe.