Werner Fraas, Werner Nobach, Werner Mast und Hans Rühle (v.l.) engagieren sich im Arbeitskreis Sucht- und Gewaltprävention. Foto: Leonie Hemminger

Hans Rühle wird Nachfolger von Werner Nobach im Arbeitskreis Sucht- und Gewaltprävention.

Zuffenhausen - Guter Geist des Stadtbezirks“ oder „der Motor, der uns motiviert hat“ – so bezeichnet Dieter Steinmann, der Zuffenhäuser Revierleiter, Werner Nobach. Der Polizeibeamte macht keinen Hehl daraus, dass er den Rücktritt des Psychotherapeuten von seinem Amt als erster Vorsitzender des Arbeitskreises Sucht- und Gewaltprävention Zuffenhausen sehr bedauert. „Werner Nobach hat unsere Runde immer wieder angestoßen, er hat fantasiereich neue Ideen eingebracht und immer mehr gemacht als sein musste.“ Der Psychologe habe häufig versteckt im Hintergrund, „aber nicht minder bedeutsam“ gewirkt, so Steinmann. Nobach zieht sich aus dem Vereinsvorstand zurück, um künftig freiberuflich als Psychotherapeut in Ludwigsburg zu arbeiten. Von der psychologischen Beratungsstelle in Zuffenhausen war er bereits 2008 ins Beratungszentrum Weilimdorf/Feuerbach gewechselt.

Werner Nobachs Nachfolger wird Hans Rühle. Der bislang zweite Vorsitzende des Vereins ist Leiter der Zuffenhäuser Tageseinrichtung für Kinder an der Cheruskerstraße 6. Auch Rühle bedauert den Fortgang Nobachs: „Er wird eine Lücke hinterlassen.“ Sein Vorgänger habe viel für die Vernetzung der einzelnen Institutionen in Zuffenhausen getan. Dass alle miteinander an einem Tisch sitzen und sich über Problemfelder austauschen, sei nicht selbstverständlich. „Dadurch erkennen wir frühzeitig Trends und können eingreifen“, unterstreicht auch der Präventionsbeamte Werner Mast.

Vereinsarbeit in bewährter Manier

Der neue Vorsitzende möchte die Vereinsarbeit in bewährter Manier fortsetzen. Einen Schwerpunkt wird weiterhin die Sucht- und Gewaltpräventionswoche bilden, die dieses Jahr vom 8. bis 12. Oktober dauern wird. Das Projekt wird von örtlichen Institutionen wie der Polizei, dem Jugendhaus, der mobilen Jugendarbeit, Kindertagesstätten, Kirchen und Schulen gemeinsam ausgerichtet. Der Arbeitskreis unterstützt das Vorhaben maßgeblich durch das Eintreiben von Spendengeldern.

Neben der öffentlichkeitswirksamen Sucht- und Gewaltpräventionswoche unterstützt der Verein das ganze Jahr über weitere Aktionen. „Uns ist Kontinuität wichtig“, sagt Werner Fraas von der Volksmission, der sich als Kassier in den Verein einbringt. Unter anderem veranstaltet Hans Rühle zusammen mit Werner Mast an Schulen und Kindertagesstätten Elternabende zu der Frage, wie Kinder und Jugendliche stark gemacht werden können. „Wir beraten Eltern darin, wann sie sich in Konflikte ihrer Kinder einmischen und wann sie lieber die Polizei einschalten sollten“, sagt Rühle. Grundsätzlich gelte: nicht die Augen verschließen, sondern offen mit Konflikten umgehen.

Mit Siebtklässlern wird einmal im Jahr ein Projekttag durchgeführt, bei dem sie erfahren, wie sie gewaltfrei miteinander umgehen können. „In einem Coolness Training lernen die Jugendlichen, wie sie innerlich eine coole Haltung aufbauen können, um auf Provokationen nicht einzugehen“, berichtet Nobach. Er ist überzeugt davon, dass das Androhen von Strafen zu keinen guten Lerneffekten führe. Jugendliche müssten unterstützt werden, eine zweite Chance zu bekommen. Nobach ist sich sicher, dass sich das Klima an den Schulen durch die präventive Arbeit bereits zum Guten verändert habe. Ein großer Erfolg; „Die Schüler halten sich zum Teil gegenseitig zu gewaltfreiem Verhalten an.“