Standorte für Atomkraftwerke hat das Land viele: Wo aber soll das Endlager hin? Foto: dpa

Die Debatte um die Suche nach einem Endlager für den Atommüll wird von voreiligem Protest belastet. Und manche Politiker äußern sich unverantwortlich, kritisiert Christoph Link.

Stuttgart - Es wird langsam Ernst mit der Suche nach einem Endlager für den Atommüll. In vier ausgewählten Städten – Hamburg, Frankfurt, Leipzig und Ulm – laufen Aufklärungskampagnen. An diesem Mittwoch will das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) in Ulm Bürgermeister und Landräte über das Verfahren bei der Suche nach einem Standort informieren. Die Veranstaltung wird von Wolfram König geleitet, dem BfE-Präsidenten, einem alten Hasen im Atomgeschäft, der einst Umweltstaatssekretär für die Grünen in Sachsen-Anhalt war, der die Schließung des Atomlagers Morsleben betrieb und dem Rot-Grün vor 20 Jahren die Leitung des Bundesamtes für Strahlenschutz anvertraut hat. König ist eine renommierte Persönlichkeit, von der zu erwarten ist, dass er alle Aspekte eines transparenten Verfahrens zur Suche nach einem eine Million Jahre haltbaren Lager für 15 000 Tonnen strahlenden Müll im Blick hat. Und dennoch bläst den mit der Suche beauftragten Ämtern wie dem BfE und der neuen Bundesgesellschaft für Endlagerung derzeit ein rauer Wind ins Gesicht.