In der Stuttgarter Stiftskirche fand am Donnerstag die Trauerfeier für Stuttgarts Alt-OB Manfred Rommel statt. Foto: Max Kovalenko

Die CDU im Gemeinderat Stuttgart findet: Das Thema "Rommel-Airport" muss sondiert werden. Ein Vorbehalt des Landes: Es ist eine Verwechslung mit Erwin Rommel möglich.

Die CDU im Gemeinderat Stuttgart findet: Das Thema "Rommel-Airport" muss sondiert werden. Ein Vorbehalt des Landes: Es ist eine Verwechslung mit Erwin Rommel möglich.

Stuttgart - Bayern würdigt seinen ehemaligen Landesvater und Hobbypiloten Franz Josef Strauß durch die Namensgebung des Flughafens München, der neue Berlin-Brandenburger Airport soll Willy-Brandt-Flughafen heißen. Für die CDU liegt es daher nahe, den Stuttgarter Flughafen nach dem verstorbenen langjährigen Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel zu benennen. Das Land als Hauptgesellschafter am Airport zögert. Land und Stadt als Gesellschafter des Airports wollen sich Zeit lassen. Die Federführung beim Airport hat das Land. Es hält 65, die Stadt 35 Prozent an der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG).

Für den FSG-Geschäftsführer Josef Fundel, CDU-Mitglied und unter Rommel viele Jahre Wirtschaftsförderer der Stadt, ist die Sachlage klar: „Es gibt einen Antrag der Jungen Union, der bearbeitet werden wird, die Gesellschafter werden das aufgreifen.“ Fundel selbst plädiert für die Namensgebung, schließlich habe Rommel auch beim Airport als OB und langjähriger Vorsitzender des Aufsichtsrats viel geleistet. „Der Flughafen in seiner heutigen Form ist unter Rommels Federführung entstanden“, so Fundel. Die Kosten einer Namensgebung seien überschaubar, so der Geschäftsführer. Fraglos müsse aber die Familie des Verstorbenen gefragt werden. „Ich weiß nicht, ob sie das gut oder schlecht findet“, so Fundel.

Namensgebung für Flughafen naheliegendste Form der Würdigung?

Die Trauerfeier für den Alt-OB sei erst einen Tag verstrichen, die Beisetzung noch nicht vollzogen, „der Anstand gebietet zu warten und das Thema mit dem Land zu sondieren“, sagte Alexander Kotz, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, am Freitag. Die CDU werde die Namensgebung nicht in einem Antrag fordern.

Das Land und der FSG-Aufsichtsratsvorsitzende und Grünen-Verkehrsminister Winfried Hermann hätten sich noch „keine abschließende Meinung gebildet“, sagt Hermanns Sprecher. Rommels Verdienste seien unbestritten, geklärt werden müsse, ob die Namensgebung für den Flughafen die naheliegendste Form der Würdigung sei. An anderer Stelle beim Land gibt es Vorbehalte. Im Ausland werde der Name Rommel mit dem Vater des OB verbunden, dem Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der Hitler lange treu ergeben war. Auch diese Tatsache müsse bei der Vergabe des Namenspatronats gewichtet werden.