Hans-Jörg Vetter, Vorstandschef der LBBW, soll mehr als eine Million Euro verdienen Foto: Leif Piechowski

Die Topverdiener im Konzern Stadt Stuttgart konnten 2013 ihr Einkommen gegenüber dem Vorjahr in der Regel deutlich steigern. Bei wenigen sank es, weil sich der Zuschnitt der Aufgaben veränderte. Auskunft über die Summe auf den Gehaltszetteln gibt der städtische Beteiligungsbericht.

Stuttgart - 1,7 Milliarden Euro Eigenkapital, 1,3 Milliarden Euro Umsatzerlöse – das sind in Summe die Kennzahlen im Jahr 2013 aller Unternehmen, die die Landeshauptstadt nicht im eigenen Haushalt, sondern ausgelagert führt. Zum Beispiel als Eigenbetrieb wie das Klinikum oder die Bäder am kurzen Zügel des Gemeinderats oder als von einem Aufsichtsrat überwachte GmbH oder AG. 10 965 Menschen haben in diesen Gesellschaften ihren Arbeitsplatz.

Nicht immer ist die Stadt zu hundert Prozent am Geschäft beteiligt. An der Landesbank (LBBW) hält sie nur 18,93 Prozent. In Zeiten der Geldhaus-Krise wäre vielen Stadträten weniger lieb gewesen. An der Landesmesse hält die Stadt 50, am einträglichen Flughafen 35 Prozent.

Seit rund zehn Jahren veröffentlicht die Stadt in ihrem Beteiligungsbericht die Bezüge der Unternehmenschefs und beruft sich dabei auf das Handelsgesetzbuch. Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) hatte darauf gedrungen. Zuvor waren die erklecklichen Beträge, ebenfalls unter Berufung auf das Handelsgesetzbuch, zur Verschlusssache erklärt worden. Für die exakte Dotierung der Bankvorstände gilt das noch heute. Vorstandsvorsitzender Hans-Jörg Vetter wird ein Gehalt von einer Million Euro nachgesagt, für die restlichen fünf blieben bei einer Gleichverteilung dann je 776 000 Euro. Das wäre aber ein knapper Abstand zum Chef. Es spricht einiges dafür, dass Vetters Gehalt die Million deutlich überspringt. Alle sechs Banker rangieren vor Klinikums-Geschäftsführer Ralf-Michael Schmitz, der deshalb im Stadtranking die Nummer 7 trägt. Trotz 390 000 Euro Jahressalär darf Schmitz als Schnäppchen durchgehen. 2003, als zwei externe Chefs der privaten Sana die Krankenhäuser managten, musste die Stadt diesen 988 000 Euro überweisen.

Einen deutlichen Sprung nach oben machten 2013 die Messechefs. Weil die Geschäfte in den Hallen gut liefen, wurde das Erfolgshonorar für Ulrich Kromer und Roland Bleinroth mehr als verdoppelt, Kromer legte insgesamt um 9,5 Prozent, Bleinroth sogar um 14,6 Prozent gegenüber 2012 zu. Auch Wilfried Wendels Zuschlag überstieg die Inflationsrate. Der Chef des Wohnbauunternehmens SWSG verdiente 5,3 Prozent mehr. Alle drei aber haben keine Pensionszusage, müssen also selbst Rücklagen bilden, was die Liste der Topverdiener verzerrt. Wolfgang Arnold (SSB) sowie Georg Fundel (Flughafen) und Martin Rau (in.Stuttgart, Stadtwerke), bekamen marginal weniger, teils weil sich Zuschnitte änderten.

Innerhalb des Konzerns Stadt Stuttgart werden die Chefs der eigentlichen Stadtverwaltung deutlich geringer bezahlt als die GmbH-Geschäftsführer.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) ist in die Beamtenbesoldungsgruppe B 11 eingestuft. Das bedeutet aktuell ein Jahresgehalt von rund 147 500 Euro.

Der Erste Bürgermeister Michael Föll (CDU) rangiert in B 9 und verdient damit aktuell rund 123 000 Euro plus etwa 12 000 Euro durch Aufsichtsratsmandate.