Ulrike Stortz und Emanuel Wieck vom Stuttgarter Kammerorchester haben ihre Proben ins Freie verlegt. Foto: Reiner Pfisterer/Reiner Pfisterer

Kurz vor dem Saisonende melden sich einige Stuttgarter Orchester zurück mit Live-Auftritten vor Publikum. Wir zeigen einen Überblick.

Stuttgart - Verehrer von klassischer Musik können jetzt aufatmen, denn die großen Namen der Szene beenden ihre Corona-Zwangspause. Die Stuttgarter Philharmoniker, das Stuttgarter Kammerorchester sowie die Internationale Bachakademie spielen noch einige wenige Konzerte, bevor die Saison zu Ende geht.

Den Anfang machen die Stuttgarter Philharmoniker an diesem Freitag. Sie nutzen den Beethoven-Saal der Liederhalle, um mit den neukonzipierten Sommerkonzerten corona-konform vor Publikum zu spielen. Die derzeitige Situation lässt 99 Zuschauer pro Konzert zu. Das Verlangen danach scheint groß zu sein: Das Eröffnungskonzert ist bereits ausgebucht. Ab dem 23. Juni gastiert das Orchester mit dem Chefdirigenten Dan Ettinger im Gustav-Siegle-Haus in der Stuttgarter Innenstadt, jeweils dienstags und samstags mit jeweils zwei Konzerten pro Tag.

Ähnlich erging es dem Stuttgarter Kammerorchester (SKO). Auch dessen Eröffnungskonzert ist bereits ausgebucht. Das Ensemble beginnt am 28. Juni mit einem Konzert auf Spendenbasis in der Stuttgarter Domkirche St. Eberhard. Die Karten wurden dabei nach dem Windhund-Prinzip vergeben: Wer zuerst kam, konnte zugreifen. Für all jene, die dabei nicht zum Zug gekommen sind, gibt es eine weitere Chance: Markus Koselt, Intendant und künstlerischer Leiter des SKO hofft, dass bis zum 2. August Konzerte mit 500 Personen möglich sind. Dann nämlich findet in der Liederhalle der Nachholtermin des Abo-Konzerts „Götterfunken“ statt, mit Chefdirigent Thomas Zehetmaier.

Die Internationale Bachakademie Stuttgart lädt nach vier Monaten der Stille zu einem Freiluftkonzert in den Rosengarten des Stuttgarter Hospitalhofs. Damit möglichst viele Menschen die Chance auf einen musikalischen Abend haben, wird das Konzert der Gaechinger Cantorey am 27. Juni zweimal aufgeführt. Für das spätere Konzert um 20 Uhr gibt es noch Karten.

Das SWR Symphonieorchester wird bis zum Ende der Saison nicht in seiner Stammbesetzung live und vor einem Publikum auftreten, bestätigt deren Sprecher Matthias Claudi. Tatenlos war das Orchester deshalb nicht. Seit Beginn des Lockdowns produzieren sie Konzerte, die im Web gestreamt werden können. Außerdem ist das Symphonieorchester Teil der sogenannten 1:1 Konzerten, bei dem ein Musiker für einen Zuhörer ein exklusives Konzert mit sicherem Abstand spielt. Diese werden laut Claudi so stark nachgefragt, dass sie damit noch länger weitermachen wollen.

Spontan geht es nicht

Für alle Veranstaltungen müssen Karten im Voraus gekauft werden. Die derzeitige Corona-Verordnung sieht vor, dass die Konzerte keine Pausen haben dürfen. Auch der zeitliche Rahmen ist festgelegt und darf die Dauer von einer Stunde nicht überschreiten.