Bittenfelds Neuzugänge schlagen auf Anhieb ein. Foto: Baumann

So kann’s weitergehen: Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart hat nach sechs Spielen sechs Punkte auf dem Konto. Und am Freitag kommt der Pokalsieger Magdeburg in die Scharrena.

Stuttgart - Coburgs Fans brauchten Stehvermögen. Exakt acht Minuten und 35 Sekunden mussten die 2794 Fans (abzüglich der 70 Schlachtenbummler) am Samstagabend warten, ehe sie sich aus alter Gepflogenheit setzen konnten: nach dem ersten Tor ihrer Mannschaft. Doch zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste des TVB Stuttgart in der Handball-Bundesliga bereits 3:1, später 6:2 und 12:10 zur Pause. „Es war nervenaufreibend“, gab Stuttgarts Trainer Markus Baur zu, denn die Coburger glichen zum 15:15 nach 40 Minuten aus, hatten am Ende aber mit 23:26 das Nachsehen. Ihr Trainer Jan Gorr sagte später: „Stuttgart wackelte, aber fiel nicht.“

Das lag wieder einmal an Johannes Bitter im Tor. „Er hat Mitte der zweiten Halbzeit zwei, drei Dinger rausgeholt, so dass wir wieder die Wende geschafft haben“, sagte Baur. Aber es lag auch an Michael Kraus, der im Angriff Verantwortung in wichtigen Phasen übernahm und mit sechs Toren (zusammen mit Rechtsaußen Bobby Schagen) auch bester Werfer seines Teams war, während auf der Gegenseite der Ex-Neuhausener Nico Büdel siebenmal traf. Doch auch seine Tore verhalfen dem Aufsteiger nicht zum Sieg, sondern Stuttgart.

Lobedank feiert Comeback

„Das war extrem wichtig“, sagte TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt – vor allem wenn man auf die Ergebnisse der Mitkonkurrenten im Abstiegskampf blickt. So hat der anfangs abgeschlagene Bergische HC zuletzt zweimal gewonnen – und auch schon vier Punkte auf dem Konto. „Und Melsungen oder Göppingen werden da unten rauskommen“, ist Schweikardt überzeugt. Immerhin zeigt das Ergebnis in Coburg (das noch vom überraschenden Auftaktsieg in Melsungen lebt), dass der Sieg gegen Hannover keine Eintagsfliege war, zumal der TBV selbst beim Top-Team in Berlin unter der Woche zwischenzeitlich in Führung lag.

„Wir lagen nie in Rückstand, so dass es ein verdienter Sieg war“, sagte Markus Baur, der sich über das Debüt des Türken Can Celebi und das Comeback des Linkshänders Felix Lobedank freuen konnte. „Er musste mehr spielen als geplant.“ Weil, und das ist der Wermutstropfen, Djibril M’Bengue wieder Schmerzen im Knie hatte, so dass die Problemzone des Spielers bis zum Freitag gegen Magdeburg beobachtet werden muss. „Da werden die Karten neu gemischt“, sagt Baur. „Favorit sind wir nicht – auch wenn der Blick auf die Tabelle vielleicht was andres sagt.“ Da ist Stuttgart Siebter – und der Pokalsieger rangiert drei Plätze dahinter.