Der frühere Citymanager Hans H. Pfeifer hat Verständnis für den Handel und dessen schwierige Rahmenbedigungen – aber er hat auch Forderungen an den Handel. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Erboste Proteste des Handels prallen an ihm ab: SPD-Stadtrat Hans H. Pfeifer verteidigt das Konzept, mit dem Abbau von oberirdischen Parkplätzen das Stadtzentrum attraktiver zu machen. Der ehemalige Citymanager dreht den Spieß sogar um.

Stuttgart - Der ehemalige Citymanager und amtierende SPD-Fraktionsvize im Stuttgarter Rathaus rät dem Handel, den Service zu optimieren. Die Kritik an dem Konzept, das die SPD mit Partnern im öko-sozialen Lager des Gemeinderats durchgesetzt hat, weist er zurück. Es ist das Konzept für ein lebenswertes Stadtzentrum, in dem es künftig nahezu keine oberirdischen Parkplätze mehr geben soll.

Herr Pfeifer, der Handel ist erbost über den von der SPD mitbeschlossenen Abbau von 150 bis 200 Parkplätzen. Auch über Sie. Ist Ihnen der Handel egal, seit Sie 2013 als Citymanager aufhörten?
Ganz im Gegenteil. Die Frage ist nur, was passiert mit der City? Da spielt der Handel eine außerordentlich wichtige Rolle, aber nicht die absolute. Übrigens war ich schon früher kein bloßer Lobbyist für den Handel.
Obwohl Sie Citymanager waren?
Ein Citymanager hat zu überlegen, welche Rädchen ineinandergreifen müssen, damit die gesamte Stadt attraktiver wird und sie Menschen anlockt. Mir ging es immer um Aufenthaltsqualität, nicht um Tagesumsätze.
Haben Sie das Gefühl, dass das Selbstverständnis der heutigen Citymanagerin Bettina Fuchs ein anderes ist?
Das kann ich nicht beurteilen. Ich habe, auch aus Fairness gegenüber meiner Nachfolgerin, bewusst einen Schnitt zur CIS gemacht. Ich finde nur fachlich nicht ausgewogen, dass Frau Fuchs die punktuelle Betrachtung der Frequenz auf der Königstraße von 7500 Passanten pro Stunde so hervorgehoben hat.