Im Stuttgarter Rathaus will man sich die Energienetze zurückholen. Foto: dpa

Die Stadt Stuttgart will die Herrschaft über ihre Energienetze zurückerobern. Der erste Schritt ist getan: Der Gemeinderat hat grünes Licht für den Rückkauf gegeben.

Die Stadt Stuttgart will die Herrschaft über ihre Energienetze zurückerobern. Der erste Schritt ist getan: Der Gemeinderat hat grünes Licht für den Rückkauf gegeben.

Stuttgart - Der Stuttgarter Gemeinderat hat einem Deal zugestimmt, mit dem die Energienetze für Strom und Gas in der Landeshauptstadt in den nächsten 20 Jahren von den Stadtwerken und einer EnBW-Tochter gemeinsam betrieben werden. „Wir haben das beste Angebot gefunden. Ich erwarte eine faire Kooperation auf Augenhöhe“, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Donnerstag laut Mitteilung. „Desweiteren ist diese Entscheidung eine gute Grundlage zur Schaffung von intelligenten Netzen.“

Der zuständige Unterausschuss hatte dem Gemeinderat vorgeschlagen, die Konzessionen für das Strom- und Gasversorgungsnetz für 20 Jahre an eine Kooperation von Stadtwerken und der EnBW-Tochter Netze BW zu vergeben. Vorausgegangen war ein streng geregeltes Auswahlverfahren. Der Erwerb des Stromnetzes kostet laut Stadt 96 Millionen Euro.

Zuvor lagen die Netze in der Hand der EnBW. Das neue Kooperationsmodell sieht vor, dass die Stadtwerke Haupteigentümer (75 Prozent) der Netze werden, die EnBW-Tochter aber noch fünf Jahre als Netzbetreiber auftritt. Ab 2019 halten dann die Stadtwerke 75 Prozent an Eigentum und Betrieb. EnBW-Chef Frank Mastiaux sagte, das Modell sei ein Beispiel für die neue Strategie des Unternehmens, die auf Partnerschaft mit Kommunen und Gemeinden setze.