Eventus hatte im September 2017 Insolvenz beim Amtsgericht Stuttgart angemeldet. Foto: dpa

Im mutmaßlichen Millionenbetrug um die Stuttgarter Wohnungsgenossenschaft Eventus hat der frühere Chef die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Betrug und Untreue vor.

Stuttgart - Der frühere Chef der Wohnungsbaugenossenschaft Eventus hat am Freitag den Hauptvorwurf des millionenschweren Anlagebetrugs zurückgewiesen. Er habe die Genossenschaft nicht gegründet, um ein Schneeballsystem aufzubauen, sagte der 35-Jährige vor dem Stuttgarter Landgericht. Er soll laut Anklage von gut 250 Genossenschaftsmitgliedern mehr als fünf Millionen Euro eingeworben haben, obwohl ihm klar gewesen sei, dass Eventus nicht kostendeckend arbeiten oder gar Gewinne erwirtschaften könne.

Betrug und Untreue im besonders schweren Fall

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Betrug und Untreue im besonders schweren Fall sowie Urkundenfälschung vor. Er habe die Anleger teilweise in schwere wirtschaftliche Not gebracht, sagte die Staatsanwältin. Außerdem soll er mehr als 700 000 Euro aus dem Vermögen der Genossenschaft für private Zwecke verwendet haben. Die nun verlesene Anklage wurde mit einem bereits laufenden Verfahren gegen den 35-Jährigen verbunden. In dem Prozess geht es um erfundene „Allianz-Aktienanleihen“, mit denen er Anleger um mehr als 600 000 Euro betrogen haben soll.

Eventus hatte im September 2017 Insolvenz beim Amtsgericht Stuttgart angemeldet.