Armin und Claudia Weeber. Foto: Lt/Piechowski

Sie haben sich ein ganz eigenes Dach für ihren Weihnachtsmarkt-Stand geleistet. Armin und Claudia Weeber haben viel investiert für eine Hommage an Stuttgart.

Es schneit! Der Blick geht gen Himmel, und siehe da, weiße Flocken tanzen umher. Wird aus diesem Schmuddelkuddelmuddel, das ein Wetter sein will, doch noch ein rechter Winter?

Komischerweise schneit es aber nur an der Ecke des Marktplatzes zur Kirchstraße hin. Leider ist es auch gar kein richtiger Schnee, sondern zu Schaumflocken aufgeplusterter Alkohol. Die Schneemacher heißen Claudia und Armin Weeber und haben mal kurz zu Demonstrationszwecken ihre Maschine angeworfen und ein Winterwunderland hergezaubert.

Warum schneit es auf dem Marktplatz?

Ihr Imbissstand ist nicht nur ungewöhnlich, weil er es schneien lassen kann. Auch die Dekoration auf dem Dach unterscheidet sich sehr von dem Zierrat der anderen Holzbauten auf dem Weihnachtsmarkt. Während sich dort ganz viel Tannengrün, Engel, Sterne, Kutschen und Weihnachtsmänner finden, grüßt bei den Weebers die Stadt Stuttgart von oben herab. Die Stiftskirche, der Fernsehturm, die Jubiläumssäule, die Mercedes-Benz-Arena, das Mercedes-Museum und der Königsbau stehen da. Gebaut von der Firma Steegmüller aus Ostfildern.

80 000 Euro haben sie investiert in die Modelle, 2021 schon. Und im Vorjahr alles aufgebaut gehabt, bis einen Tag vor Beginn des Weihnachtsmarkt die Absage kam. „Das war ein schwerer Schlag“, erinnert sich Armin Weeber, „wir waren zutiefst frustriert.“ Alles musste wieder in den Container, bis auf den Königsbau. „Der stand bei uns unter dem Weihnachtsbaum“, sagt Claudia Weeber. Nur ein kleiner Trost.

Das Riesenrad darf nicht fehlen

Dieses Jahr steht er endlich dort, wo er hingehört. Er wird begleitet von einem sich drehenden Riesenrad. Das durfte nicht fehlen, sind die Weebers doch auf Rummelplätzen aufgewachsen. Armin Weeber ist ein Kind des Volksfests. Als er vier Jahre alt war, übernahm sein Vater 1978 das Wasenwirt-Zelt von Paul Heinz Langlotz. Mittlerweile führen seine beiden älteren Geschwister Andrea und Fritz das Geschäft weiter. Damit die Nachfolge nicht zu kompliziert werde und die Kompetenzen klar sind, hat er sich auszahlen lassen. Und kommt nun mit einem Imbiss auf den Wasen, auch dort mit einem Erscheinungsbild, bei dem Stuttgarter Wahrzeichen eine große Rolle spielen. Corporate Identity heißt das auf neudeutsch. So präsentieren sie sich auch auf dem Weihnachtsmarkt. Aber keine Angst, schneien lassen sie es nur auf dem Weihnachtsmarkt.