So ähnlich hätte das Sporthallenbad am ursprünglich diskutierten Standort aussehen sollen, inzwischen sind zwei andere Grundstücke in der Diskussion – und ein neuer Architektenwettbewerb steht bevor Foto: Kubus 360/Krieger Architekten

Klaus Tappeser, der Präsident des Württembergischen Landessportbundes, hat in die Diskussion um den Standort für das geplante Sporthallenbad in Stuttgart eingegriffen. In einem Brief an die Ratsfraktionen plädiert er für einen Standort nah am Olympiastützpunkt.

Stuttgart - Die CDU-Gemeinderatsfraktion und der Erste Bürgermeister Michael Föll (CDU) bekommen Gegenwind. Der von ihnen favorisierte Standort für das geplante Sporthallenbad mit 50-Meter-Becken stößt bei den Sportverbänden auf Ablehnung. Klaus Tappeser, der Präsident des Württembergischen Landessportbundes, hat in der Angelegenheit jetzt an die Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen geschrieben.

Den Medien entnehme er, dass der Standort des Bades hin- und hergeschoben werde und sogar ein Standort auf dem Gelände des Straßenbahndepots in Erwägung gezogen werde, schrieb Tappeser. Und wörtlich: „Dieses Gelände halte ich für keinen sehr glücklichen Standort.“ Das betreffende Grundstück an der Mercedesstraße nahe der König-Karls-Brücke in Bad Cannstatt ist der Standort, für den sich Föll und die CDU einsetzen. Dagegen hält Tappeser eine unmittelbare Anbindung an den Olympia-Stützpunkt für sinnvoll, der sich in der Nachbarschaft der Mercedes-Benz-Area befindet. Dann könnten vor allem die jungen Sportler, die im Internat des Stützpunkts untergebracht sind, das Bad auf kurzem Weg erreichen. Andersherum gelte dies auch für Schwimmer, die vor oder nach dem Training die Serviceeinrichtungen des Stützpunktes wie Krafttrainingszentrum oder Physiotherapie nutzen wollten. So ein Standort sei also sowohl aus ökonomischer wie aus ökologischer Sicht sinnvoll, denn dadurch würden Zeiten eingespart und Autofahrten vermieden.

Tappesers Wunsch würde eigentlich am besten der Standort entsprechen, der von Föll früher vorgesehen war, aber von den Stadträten abgelehnt wurde: an der Benzstraße unweit des Stützpunktes. Näher als das Straßenbahndepot ist aber auch ein Grundstück, das von den Grünen, der FDP und der SPD bevorzugt wird: Es war bisher für Hotels vorgesehen und ist an der Einmündung der Benz- in die Mercedesstraße.