Im vergangenen Jahr war das Wetter den Gästen wie hier am Eckensee hold Foto: Leif Piechowski

Ohne das Sommerfest wäre der Sommer in der City nur halb so schön. Diese glückliche Verbindung findet von Donnerstag, 6. August, vier Tage lang bereits zum 25. Mal statt. Die Vorgabe lautet wie stets: Keine roten Würste!

Stuttgart - Der Aufbau der weißen Zelte und Pagoden im Schlossgarten und auf dem Schlossplatz ist in vollem Gange, und morgen, am Donnerstag, steigt die große Party, die bis einschließlich Sonntag wieder eine halbe Million Besucher anziehen soll. Aus Stuttgart, aus der ganzen Region und weit darüber hinaus.

„Mit seinem stilvollen Ambiente ist das Stuttgarter Sommerfest sicher eines der schönsten Stadtfeste in ganz Deutschland“, betont Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Der Ruf, wie schön es sich in lauen Sommernächten vor der einmaligen Kulisse von Theater, Oper und Schloss bei kühlen Getränken und heißen Rhythmen vieler Musikgruppen auf fünf Bühnen feiern lässt, sei schon längst über die Stadtgrenzen hinaus gedrungen.

Keine roten Würste, hieß die Vorgabe, als 1991 OB Manfred Rommel die Rad-WM mit einem besonderen Fest im Herzen der Stadt begleiten wollte und der verantwortliche Marktamtsleiter Lothar Breitkreuz alle rustikalen Hocketse-Vorstellungen vom Tisch fegte. Die Ausnahmegenehmigung für die Gartenparty auf landeseigenem Grün rund ums Schloss sollte übrigens absolut einmalig sein.

Aber im Jahr darauf galt es, die 40-jährige Verbindung von Baden und Württemberg zu feiern. Wie anders als mit einer Neuauflage. Spätestens nach der dritten Ausnahmegenehmigung anlässlich der Leichtathletik-WM 1993 in Stuttgart hatte sich das Sommerfest endgültig etabliert. Mit Flammkuchen statt roter Wurst und kulinarischen Richtlinien, die bis heute gelten und auf deren Einhaltung geachtet wird.

Neulinge unter den Wirten

Etwa 30 Gastronomen bieten Köstlichkeiten wie Wild, Pasta, frische Pfifferlinge oder Riesengarnelen. Neulinge auf dem Fest sind Carls Brauhaus, Pascal Schwer vom Restaurant Pastis, das Renninger Hotel „Zehn Brunnen“ und, an der Jubiläumssäule, der Elsässer Remy Butterlin, der täglich Kochshows veranstaltet und am Sonntag gegen Sante de Santis zu einem binationalen Kochduell antritt.

Warum nicht sogar von einer Silberhochzeit reden, wie Kroll die langlebige Beziehung bezeichnet? Er würdigt die Treue von Partnern der ersten Stunde wie Holger Looß, Conny Weitmann, dem Hotel Europe und Dinkelacker an der Spitze der Sponsoren, zu denen Mercedes-Benz, Teinacher, Coca-Cola und die Weingärtner aus Fellbach, Bad Cannstatt, der Weinmanufaktur Untertürkheim und vom Collegium Württemberg gekommen sind. Natürlich hat es auch in dieser Beziehung mal gekracht – wenn ein Gewitter mit Blitz und Donner niederging. Doch alle Anzeichen lassen hoffen, dass diese Beziehung auch ihre goldene Hochzeit erlebt.

Sommerfest: Donnerstag, 6., bis Sonntag, 9. August, 11 bis 24 Uhr, Freitag und Samstag bis 2 Uhr , Sonntag bis 23 Uhr.