Der 17-jährige Dominik Giesel aus Stuttgart ist einer der fünf Stars in der neuen Staffel der Jungs-WG. Am 23. April ist die erste Folge im Kinderkanal zu sehen. Wir haben mit ihm über seine Bewerbung, die Dreharbeiten und seine Erfahrungen gesprochen.
Davon träumen viele Jugendliche: Urlaub machen ohne Eltern, am besten unter Palmen an einem Ort, an dem es warm ist und sich die Sonne im stahlblauen Meer spiegelt. Dominik Giesel hat genau das gemacht, und ist nebenher ein Fernsehstar geworden. Denn der 17-jährige Stuttgarter spielt bei der neuen Jungs-WG mit, die am 23. April im Kinderkanal (Kika) startet. Drei Wochen lang wohnte er zusammen mit vier weiteren Schülern in einem luxuriös ausgestatteten Haus mit Garten und eigenem Pool auf Teneriffa.
Auf der Internetplattform Tiktok stieß Dominik vor etwa einem Jahr auf die Meldung, dass Kandidaten für die neue Staffel gesucht werden. „Ich wollte das ausprobieren und schauen, wie weit ich komme“, erzählt der Elftklässler. Ihn reizte es, ohne Mama und Papa auf die Kanarischen Inseln zu fliegen. Und er wollte erste Dreherfahrungen sammeln. Denn Dominik schauspielert mit Begeisterung in zwei Theatergruppen an seiner Schule, dem Ferdinand-Porsche-Gymnasium. Die Filmbranche ist für ihn ein mögliches Berufsziel.
Dominik ist ein Gute-Laune-Mensch, ein Entertainer. Er mag es, sich in Szene zu setzen, bleibt sich dabei aber immer selbst treu und wirkt nie arrogant. Seine Freunde waren sich sofort sicher, dass er der Richtige für die Show ist. Doch für die Bewerbung brauchte er zunächst das Einverständnis seiner Eltern. „Die kannten die Jungs-WG gar nicht“, sagt Dominik. Er habe ihnen erklärt, „dass das so eine Art ,Big Brother’ ist, nur eben für Kinder und mit weniger Drama“. Das überzeugte seine Eltern aber keineswegs. Erst nachdem sie ein paar Folgen gemeinsam geschaut hatten, waren sie einverstanden.
Wer in die Sendung will, muss sich ins Zeug legen. Im ersten Schritt füllte Dominik einen Bewerbungsbogen aus. „Ich habe bei jeder Frage ganz viel über mich geschrieben“, gesteht er. Irgendwie muss man sich schließlich von der breiten Masse abheben. Es folgte ein Bewerbungsgespräch über Zoom. Danach musste der Schüler ein Video über sich selbst drehen. Das ist auch im Internet zu finden. Darin erfährt das Publikum zum Beispiel auch, dass er sich gerne verkleidet und gerne singt. Zudem spielt Dominik Klavier. „Das habe ich mir selbst beigebracht“, sagt er nicht ohne Stolz.
Das letzte Casting für die WG fand im September in Köln statt. Einen Tag danach kam die Zusage. In diesem Moment habe er gedacht: „Oh Gott, worauf habe ich mich da eingelassen? Möchte ich wirklich in einer Kinderserie mitspielen?“ Es sei aber nur ein ganz kurzer Augenblick des Zweifelns gewesen. Dann sei er zu dem Schluss gekommen: „Was soll’s. Man lebt schließlich nur einmal.“ Um die 1000 Bewerber habe es insgesamt gegeben. Die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, war also gering. Dass er nie verbissen, sondern immer „sehr gechillt und spontan“ an die Sache rangegangen sei, habe der Jury gefallen, ist sich Dominik sicher.
Wie seine Freunde auf die Zusage reagiert haben
Die Reaktionen in seinem Umfeld waren unterschiedlich. Manche glaubten es ihm gar nicht, denen musste er erst die Bestätigungs-Mail vom Sender zeigen. Andere waren „geradezu schockiert“. Seine Freunde aber hätten sich für ihn gefreut. Und die Eltern waren „mächtig stolz“. Dass er wegen der Dreharbeiten drei Wochen Unterricht verpassen würde, war kein Problem. „Ich bin ein ganz guter Schüler“, sagt der Jugendliche und wuschelt sich lässig durch sein dunkles Haar.
Im Oktober wurde der Traum für ihn wahr: Mit vier anderen Jungs verbrachte er drei Wochen in einer Villa auf Teneriffa. „Es war eine mega-spaßige Zeit, und wir haben sehr coole Sachen gemacht, bei denen ich mich manchmal auch überwinden musste“, sagt er rückblickend. Doch welche Aufgaben es konkret zu meistern galt, darüber darf der 17-Jährige noch nicht sprechen. Nur so viel: „Den Haushalt mussten wir komplett selbst schmeißen“ – das allein kann schon eine Herausforderung sein. Immerhin: „Ich weiß jetzt, wie man es schafft, dass das Essen beim Kochen nicht anbrennt“, sagt der 17-Jährige und lacht. Er habe „viele Skills fürs Leben“ gelernt.
Dominik ist auch sozial engagiert
Zum Konzept der Jungs-WG gehört auch, dass die Protagonisten sogenannte Praktika absolvieren, um Land und Leute kennenzulernen. Für Dominik war das kein Problem. Denn zum einen spricht er Spanisch, weil seine Mutter Kolumbianerin ist. Zum anderen engagiert er sich in Stuttgart in einer Einrichtung für behinderte Menschen. „Ich bin in der Nachmittagsbetreuung aktiv, spiele und male mit Kindern“, sagt der Schüler. Auch im Waldheim hat er schon als Betreuer gearbeitet.
Die fünf Jungs in der WG sind komplett unterschiedlich. „Dafür hat die Jury gesorgt, die uns gecastet hat“, sagt Dominik Giesel. Aber dennoch oder gerade deswegen sei die Stimmung immer super gewesen. „Wir haben uns richtig gut verstanden.“ Aus den fünf Jungs aus allen Teilen Deutschlands seien Freunde geworden. Und es gebe auch gute Kontakte zu Ehemaligen und zu den Protagonistinnen der Mädchen-WG. „Wir sprechen immer von der WG-Familie“, sagt der Schüler. Erst vor Kurzem habe er einen Mitstreiter in Bayern besucht.
Er hat schon erste Autogramme geschrieben
Nach den Dreharbeiten haben seine Freunde ihn ausgefragt. „Aber ich durfte nichts verraten“, sagt Dominik Giesel. Nur seine Eltern wissen Bescheid. Gespannt wartet er nun auf die Ausstrahlung der ersten Folge. Sorge, dass er schlecht rüberkommt, hat er nicht. „Ich durfte schon das ein oder andere sehen und fand es nicht schlecht“, sagt er. Für den Fall, dass es doch negative Reaktionen oder gar einen Shitstorm gibt, hat der Sender ihn gebrieft, wie er damit am besten umgeht. Und natürlich würde der Sender Dominik zur Seite stehen. Bisher hat der Elftklässler aber nur positive Rückmeldungen bekommen, zum Beispiel auf die beiden Videos über ihn, die auf der Homepage des Senders zu finden sind. „Auf der Straße und dem Pausenhof haben mich sogar schon Mädchen angesprochen und wollten ein Autogramm haben.“
Seine Entscheidung, bei der Jungs-WG mitgemacht zu haben, hat Dominik nicht bereut. „Ich wäre sofort wieder dabei – so was von“, sagt er. Es sei eine „großartige Erfahrung“ gewesen, von der er sein ganzes Leben lang profitieren werde. „Und mir werden nie wieder die Gesprächsthemen ausgehen. Das kann sehr hilfreich sein, wenn man jemand Neues kennenlernt“, sagt er und grinst.
Ohne Eltern Abenteuer erleben
Sendung
In Staffel 19 der erfolgreichen Doku-Reihe „Die WG“, produziert vom ZDF, erleben fünf Jungen zwischen 15 und 16 Jahren auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa einige Abenteuer. Der Kinderkanal (Kika) von ARD und ZDF zeigt „Die Jungs-WG – Team Teneriffa“ ab dem 23. April immer dienstags um 20.10 Uhr im TV, auf kika.de und im Kika-Player.
Bewerbung
Wer selbst einmal Urlaub ohne Eltern machen und dafür in eine WG ziehen möchte, kann sich beim ZDF melden. Die Bewerbungsfrist für die nächste Mädchen-WG endet am 30. April. Alle Infos stehen auf der Internetseite des Senders.