Wer wird Matthias Hahn (Sechster von links) auf der Bürgermeisterbank im Stuttgarter Rathaus ersetzen? Die Suche läuft, die Stelle ist jetzt ausgeschrieben Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Stelle des Bürgermeisters für Städtebau und Umwelt im Stuttgarter Rathaus ist jetzt ausgeschrieben. Mitte Juni soll entschieden werden, wer Nachfolger von Matthias Hahn (SPD) wird. Peter Pätzold, Fraktionschef der Grünen im Gemeinderat, bewirbt sich wohl als Erster.

Stuttgart - Die Stellenanzeige im aktuellen Amtsblatt der Stadt Stuttgart wird so manchem Leser wahrscheinlich merkwürdig vorkommen. Was die Anforderungen für den Posten des Städtebau- und Umweltbürgermeisters angeht, ist nur zu lesen, Bewerberinnen und Bewerber sollten „umfassende Kenntnisse und vielseitige kommunalpolitische Erfahrungen besitzen“. So sparsam werden die Anforderungen seit Jahren formuliert, wenn die Stadt Bürgermeister sucht. Das lässt vieles offen.

Mit der Anzeige im Amtsblatt beginnt die offizielle und öffentliche Ausschreibung des Postens, den Matthias Hahn (SPD) Ende August abgeben will. Wer dem angehenden Ruheständler nachfolgen wird, soll Mitte Juni entschieden werden. Peter Pätzold, Fraktionschef der Grünen im Gemeinderat, wird auf jeden Fall unter denen sein, die auf die Anzeige reagieren. Noch an diesem Donnerstag will der Architekt die Bewerbung abgeben.

Überlegungen, dass sich auch der amtierende Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau (SPD) um Städtebau und Umwelt bewerben könnte, sind inzwischen gegenstandslos. Schon vor Jahren hatten sich CDU und SPD darüber unterhalten. Die SPD sah die Chance, sich so den einflussreicheren Posten zu retten, wenn Hahn in den Ruhestand geht und der SPD mangels Erfolgen bei der Kommunalwahl nur noch einer statt bisher zwei Bürgermeisterposten zusteht.

Fraktionschef Martin Körner erklärte dieses Thema vor wenigen Wochen für überholt. Das hielt die Fraktion aber nicht davon ab, zu überlegen, ob man Thürnau doch noch ins Rennen schicken solle. Bei einer Fraktionssitzung vor wenigen Tagen entschied man sich dagegen. Ob sich trotz Pätzolds Ambitionen auf die Anzeige noch andere Bewerberinnen und Bewerber melden werden, steht in den Sternen. Es gilt als eher unwahrscheinlich. Denn Pätzold wurde von der Grünen-Fraktion, die am Ende das Vorschlagsrecht im Gemeinderat haben wird, zur Bewerbung aufgefordert. Wer gegen ihn antreten und verlieren würde, dem könnte bei späteren Bewerbungen um andere Stellen der Makel des Verlierers anhängen.