Der Gründer der insolventen Wohnungsgenossenschaft Eventus, Marco T., soll wegen Millionenbetrugs für mehrere Jahre in Haft. Foto: dpa

Wegen Betrugs in Millionenhöhe hat das Landgericht Stuttgart den früheren Geschäftsführer einer Wohnungsbaugenossenschaft zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Stuttgart - Das Landgericht Stuttgart sah es in 25 Fällen als erwiesen an, dass der teilweise geständige Angeklagte von Anlegern fünf Millionen Euro eingeworben hatte, die er aber nicht wie zugesagt mit einer Rendite von bis zu achteinhalb Prozent investierte, sondern unter anderem für private Zwecke ausgab. Die Anleger hatte er mit einer erfundenen Aktienanleihe getäuscht.

Der Prozess wurde nach 43 Prozesstagen beendet. Die Anklage hatte ein Freiheitsstrafe von siebeneinhalb Jahren für den ehemaligen Chef der Eventus-Genossenschaft gefordert, die Verteidigung plädierte auf sechseinhalb Jahre. Auf diesen Strafrahmen hatte sich das Gericht mit den Prozessbeteiligten verständigt. Im Prozess geriet auch der Verband der baden-württembergischen Wohnungs- und Immobilienunternehmen (VBW) in die Kritik, der die Eventus-Genossenschaft zugelassen hatte.

Aus einem Gutachten des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums, das bisher nicht veröffentlicht, aber im Prozess eingeführt wurde, soll hervorgehen, dass der Verband das Geschäftsmodell nicht ausreichend prüfte.