Viktor Schoner (links, mit OB Fritz Kuhn) wird Intendant der Stuttgarter Oper. Foto: dpa

Wann, wie und für wie viel Geld das Stuttgarter Opernhaus saniert und erweitert wird, steht noch in den Sternen. Wer in dieser schweren Zeit Hausherr sein wird, ist aber klar.

Stuttgart - Ende des Jahres könnte feststehen, was die Sanierung und Erweiterung des Stuttgarter Opernhauses genau kosten wird. Der Verwaltungsrat der Staatstheater einigte sich am Montag auf den weiteren Zeitplan für die Vorbereitung des geschätzt rund 340 Millionen Euro teuren und auf sieben Jahre angelegten Bauprojekts. Ein Architektenwettbewerb könnte dann 2017 ausgeschrieben werden, hieß es. Der neue Hausherr kommt dann 2018: Viktor Schoner, bisher Künstlerischer Betriebsdirektor der Bayerischen Staatsoper München, wird 2018 Intendant und Nachfolger von Jossi Wieler.

Eine Kreuzbühne soll es wohl werden, war aus dem Verwaltungsrat zu hören, mit dem das mehr als 100 Jahre alte Große Haus wieder zur Weltspitze aufschließen soll. Um dafür den notwendigen Platz zu schaffen, muss die Außenwand des denkmalgeschützten Gebäudes aber Richtung Landtag verschoben werden. Die Gespräche mit dem Denkmalschutz liefen, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne): „Es geht aber nicht mehr um das Ob, sondern vor allem um das Wie.“

Kopfschütteln rief im Verwaltungsrat der Vorschlag eines Neubaus statt der geplanten Sanierung und Erweiterung hervor, berichtete Kuhn weiter. „Das ist ein irrealer Vorschlag.“ Im Gremium bestehe in dieser Frage große Einigkeit. Zuletzt waren Vorschläge aufgekommen, auf dem Gelände von Stuttgart 21 neben dem kommenden neuen Tiefbahnhof und auf den dann freiwerdenden Gleisflächen ein neues Opernhaus zu bauen. Diese Flächen stünden frühestens 2025 zur Verfügung, „und sind somit keinerlei Lösung für irgendein Problem“.

Das Intendanten-Team ab 2018 steht

Gelöst ist derweil die Frage der Nachfolge von Intendant Wieler, der 2018 geht. Viktor Schoner, bisher zweiter Mann der Staatsoper München, übernimmt. Er sei „froh und stolz“ für ein „Juwel in der europäischen Kulturlandschaft“ arbeiten zu können, sagte Schoner am Montag. Für die Stuttgarter Oper kündigte er einen Neuanfang und Generationswechsel an. Schoner ist 41 und damit rund 23 Jahre jünger als Wieler. Regie führen wie Wieler werde er sicher nicht, kündigte er schon mal an. Um über Ziele zu sprechen, sei es aber noch zu früh.

Damit steht das Intendanten-Team ab 2018: Kürzlich war der Vertrag mit Schauspiel-Intendant Armin Petras bis 2021 verlängert worden, und Tamas Detrich löst Reid Anderson an der Spitze des Balletts ab. Auch der Vertrag mit dem Geschäftsführenden Intendanten Marc-Oliver Hendriks läuft bis in die 2020er-Jahre weiter.