Die SPD-Kandidatin Bettina Wilhelm in Stuttgart. Foto: dapd

Die SPD hat ihre Kandidatin Bettina Wilhelm für den OB-Wahlkampf mit großer Mehrheit nominiert.

Stuttgart - Zwei weitere Plätze auf dem Kandidatenkarussell für die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart sind nun offiziell besetzt. Drei Wochen nach ihrer überraschenden Präsentation hat die SPD ihre Kandidatin, Bettina Wilhelm, mit großer Mehrheit nominiert. Die parteilose Erste Bürgermeisterin von Schwäbisch Hall habe bei einer Kreiskonferenz am Freitag in Stuttgart mit mehr als 100 Delegierten lediglich eine Gegenstimme bekommen, sagte Ute Vogt, Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Kreisvorstand. „Sie hat sehr viel Applaus bekommen, alle waren begeistert“, so Vogt. Dies sei ungewöhnlich: „So viel Einigkeit war noch nie.“

Die Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 schicken ihren ehemaligen Sprecher Hannes Rockenbauch ins Rennen. Er wolle den Menschen Mut machen, sich weiter für Politik zu begeistern und sich einzumischen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa am Freitag, kurz nachdem er offiziell seine Kandidatur erklärt hatte. „Die Leute sollen sich weiter in Stadtteilgruppen organisieren und über Politik nachdenken.“ Ein Prozentziel für die Wahl habe er nicht, erklärte er. „Ich will aber für eine möglichst hohe Wahlbeteiligung unter kritischen Bürgern kämpfen.“ Nur damit könne ein direkter CDU-Sieg im ersten Wahlgang verhindert werden.

Die beiden treten bei der Wahl am 7. Oktober unter anderem gegen den Grünen-Kandidaten Fritz Kuhn und den von CDU, FDP und Freien Wählern unterstützten Werbeprofi Sebastian Turner (parteilos) an. Der amtierende OB, Wolfgang Schuster (CDU), hatte eine dritte Amtszeit nach 16 Jahren abgelehnt.