Gunni Dathe (Feuerbach, v.l.), Anna Wagner-Meyle (Zuffenhausen), Otto Breier (Stammheim) und Margit Müller (Weilimdorf) sind die Vhs-Stadtteilbeauftragten. Foto: Linsenmann

Mit mehr Angeboten und Stadtteilbeauftragten startet die Volkshochschule ins Semester. In der Folge des Pilotprojektes „Nördliche Stadtteile“ hat sich die Zahl der Anmeldungen vor Ort mehr als verdoppelt.

Erfolg beflügelt. Dies schlägt sich nun auch in den erweiterten lokalen Programmen der Volkshochschule (VHS) für Feuerbach, Stammheim, Zuffenhausen und Weilimdorf nieder. Der Erfolg: Nach dem teilweisen Rückzug aus einzelnen Stadtteilen – der finanziellen Schieflage geschuldet – hatte die VHS vor Jahresfrist eine Kurskorrektur vorgenommen und im Zuge des Pilotprojektes „Nördliche Stadtteile“ wieder lokale Programme aufgelegt. In der Folge zeitigte die Verdoppelung des lokalen Angebotes mit rund 900 Anmeldungen vor Ort mehr als eine Verdoppelung der Teilnehmerzahl.

Eine „zwingende Notwendigkeit“

So sah sich Bürgermeister Werner Wölfle bei der Vorstellung des neuen Programmes in seiner Funktion als Mitglied des VHS-Aufsichtsrates in dem Unterfangen bestätigt, „trotz der weiter angespannten Finanzlage wieder stärker in die Stadtteile zu gehen“. Dies sei zum einen eine Frage „der Zukunftssicherung der VHS“, zum anderen eine „zwingende Notwendigkeit. Denn nur so erreichen wir auch Menschen, die sonst kaum in Kontakt zu Angeboten der Erwachsenenbildung kommen würden.“ Weiter vertieft werden soll dieses Bemühen durch ehrenamtliche VHS-Stadtteilbeauftragte. Ein Modell, das in Zuffenhausen, wo die Volkshochschule die größte Außenstelle überhaupt hat, bereits erprobt ist. So bildet Anna Wagner-Meyle seit mehr als zehn Jahren quasi die Speerspitze dieser erfolgreichen Form des ehrenamtlichen Engagements. Ein Modell, das nun in drei weiteren Bezirken Fuß fassen soll. So wurden jetzt aus knapp zwei Dutzend Bewerbern Gunni Dathe (Feuerbach), Otto Breier (Stammheim) und Margit Müller (Weilimdorf) mit der Aufgabe betraut. Alle drei haben reichlich einschlägige und berufliche Erfahrung und gaben in ihren Kurzvorstellungen ihrer gelebten Begeisterung am lebenslangen Lernen Ausdruck. VHS-Direktorin Dagmar Mikasch-Köthner meinte mit Blick auf das Trio: „Sie haben das Ohr an der Bevölkerung. So wissen Sie um den konkreten Bedarf und können helfen, Lücken zu schließen.“

Hoffnung auf Unterstützung durch den Gemeinderat

Die Programme selbst bieten etwa zur Hälfte Angebote zu den besonders stark nachgefragten Bereichen Gesundheit und Sprachen sowie zu neuen Medien. Daneben Buntes, das von Mode über berufliche Weiterbildung und Exkursionen bis zu „Kochen und Genießen“ reicht. Neu sind zwei vom Sozialministerium geförderte Kurse für inklusive Erwachsenenbildung: Sitz-Yoga in Zuffenhausen und ein Smartphone-Kurs im Samariterstift Feuerbach. In Zuffenhausen werden im neuen Semester zusätzliche Sprachkurse in verschiedenen Schwierigkeitsgraden angeboten. Zudem findet am 18. Oktober erstmals ein Fairtrade-Nachmittag statt, in Kooperation mit der lokalen Steuerungsgruppe. Im Freien Musikzentrum Feuerbach wird das Angebot um einen Englisch- und einen Spanisch-Kurs erweitert. In Stammheim gibt es im bereits etablierten „Studium Generale“ jetzt zehn Veranstaltungen im Luise-Schleppe-Haus, außerdem erstmals einen Kurs zu Entspannungstechniken. Im Treffpunkt Pfaffenäcker in Weilimdorf bietet die VHS nun zudem Schnupperkurse für Englisch und eine Exkursion für Fotobegeisterte.

In seinem Ausblick formulierte Bürgermeister Wölfle diese Hoffnung: „Dass der Gemeinderat die erfolgreiche Entwicklungsarbeit honoriert und die VHS mit entsprechenden Finanzmitteln ausstattet.“ Aktuell muss die Volkshochschule die lokalen Kursangebote ganz aus dem eigenen Etat bestreiten.