Auch in Weilimdorf gibt es wieder genügend Kanddaten für die 13 Plätze. Sie können besipielsweise, wie ihre Vorgänger (Foto), die Bemühungen für ein neues Schwimmbad fortsetzen. Foto: Bernd Zeyer

In vier von fünf Bezirken im Stuttgarter Norden kann 2018 ein Jugendrat gewählt werden. Vor zwei Jahren gab es in drei Bezirken mangels Interessenten nur Projektgruppen. Jetzt verzeichnen Feuerbach und Botnang sogar einen Bewerberrekord.

Stuttgarter Norden - Schaut man auf die Bewerberzahlen für die bevorstehende Jugendratswahl, so kommt 2018 in den Bezirken im Stuttgarter Norden wohl viel frischer Wind hinein. Zwar müssen die Bewerberzahlen noch vom Statistischen Amt bestätigt werden, doch ausgezählt sind sie. In so manchem Bezirk zeichnet sich der eine oder andere Rekord ab. Botnang und Feuerbach etwa, wo vor zwei Jahren mangels Kandidaten keine Wahl zustande kam, haben so viele Bewerber wie noch nie.

Mit 23 Bewerbern habe man in Feuerbach ein „top Ergebnis“ erzielt, befindet die stellvertretende Bezirksvorsteherin Susanne Ramp. „Wenn die alle mitmachen, dann kann man viel bewegen im Bezirk“, sagt Ramp. 13 Plätze sind in Feuerbach vakant, und theoretisch können die zehn übrigen Bewerber, die keinen der 13 Plätze ergattern, sich als Stellvertreter in dem Gremium engagieren. Für Ramp ist das Ergebnis sehr erfreulich, denn vor zwei Jahren hatten sich gerade einmal vier Bewerber gefunden, weshalb die Wahl nicht stattfinden konnte. „Leider kam auch keine Projektgruppe zustande, weil damals am Ende nur einer übrig blieb“, sagt sie. Warum es 2016 nicht so richtig klappen wollte, darüber kann Susanne Ramp nur spekulieren. Möglicherweise habe es an der Werbung gelegen. „Letztes Mal wollten die Schulleiter das in Eigenregie machen“, sagt sie. In diesem Jahr sei man wieder selbst an den Schulen aktiv gewesen.

In Botnang gibt es so viele Kandidaten wie noch nie

Die Zeiten der Projektgruppe gehören auch in Botnang zumindest für die nächsten zwei Jahre der Vergangenheit an. Während es vor zwei Jahren gerade einmal vier Bewerber gab, haben sich in dem Bezirk aktuell 20 Jugendliche aufstellen lassen. „So viele Bewerber gab es noch nie zu einer Wahl. Wir freuen uns wahnsinnig, weil wir seit bestimmt acht Jahren keine Wahl mehr hatten“, sagt die neue Bezirksvorsteherin Mina Smakaj. Woher das gestiegene Engagement kommt, könne sie nicht sagen. Man möchte das aber bei den Jugendlichen noch abfragen. „Glück ist es jedoch nicht. Die persönliche Ansprache war wohl wirkungsvoll“, sagt Smakaj.

Mit 19 Bewerbern liegt die Zahl in Zuffenhausen etwas unter der von vor zwei Jahren – damals waren es 22. Dennoch können laut der stellvertretenden Bezirksvorsteherin Karin Buschkühl die 15 vakanten Plätze wieder besetzt werden.

Über ein großes Interesse an den Posten im Gremium freut man sich auch in Weilimdorf. Für die 13 Plätze haben sich 30 Mädchen und Jungen gemeldet. Das sind deutlich mehr als 2016, als es 21 Bewerber waren.

In Stammheim klappt es erneut nicht

Schlusslicht im Stuttgarter Norden ist erneut Stammheim. Hier haben sich lediglich vier Bewerber für die Wahl angemeldet, die daher nicht stattfinden wird. Für die elf zu besetzenden Positionen wären 13 Bewerber nötig gewesen. Ähnlich sah es vor zwei Jahren aus. „Mit drei aktiven Jugendlichen hatten wir dann eine Projektgruppe gegründet“, sagt Susanne Laufenberg, stellvertretende Bezirksvorsteherin in Stammheim. Doch sei es für diese kleine Gruppe am Ende zuviel Arbeit gewesen. Laufenberg hofft, dass vielleicht noch die eine oder der andere dazukommen. Dann könne auch eine Projektgruppe gut arbeiten. „Wir werden die vier Bewerber zu einem Gespräch einladen und die Möglichkeiten mit ihnen besprechen“, erklärt sie.

Insgesamt haben sich in Stuttgart 367 Jugendliche als Kandidaten für die Wahlen 2018 gemeldet. Das sind 99 mehr als vor zwei Jahren – 2016 waren es 268. Mit 41 Kandidaten entfallen auf Bad Cannstatt die meisten Interessenten. Gewählt wird von Montag, 15. Januar, bis Freitag, 2. Februar, an den Stuttgarter Schulen und den Jugendhäusern per Briefwahl. Die rund 25 000 Wahlberechtigten erhalten die Unterlagen per Post.