Pablo Maffeo (links) hat der VfB für die rechte Außenverteidiger-Position verpflichtet. Foto: dpa

Der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart startet an diesem Dienstag in die Vorbereitung. Der Kader ist ausgeglichen besetzt, in der Offensive wird sich aber wohl personell noch etwas tun.

Stuttgart - Die Fußballtrainer, die derzeit bei der WM in Russland an der Seitenlinie stehen haben klare Vorgaben: 23 Spieler – nicht einer mehr darf in den Kader. In der Bundesliga gibt es da weniger strikte Begrenzungen. Der VfB Stuttgart bewegt sich dennoch auf WM-Niveau.

24 Spieler standen in der vergangenen Rückrunde im Aufgebot des Bundesligisten. Nach den Leistungstests am Montag steht an diesem Dienstag (10 Uhr) das erste Training der neuen Spielzeit auf dem Programm – und der Kader des VfB umfasst aktuell: wieder 24 Spieler.

„Unsere Transferaktivitäten sind noch nicht abgeschlossen“, sagt Michael Reschke aber. Auch, weil der Sportvorstand sicher sein will, dass alle Positionen so besetzt sind, dass der Trainer Tayfun Korkut Optionen für verschiedene Systeme hat. „Wir sind schon sehr ausbalanciert, was die Positionen angeht“, sagt Reschke. Tatsächlich? Aktuell ergibt sich folgender Stand:

Tor

In Ron-Robert Zieler hat der VfB eine starke Nummer eins, Jens Grahl hat seinen Vertrag verlängert, dazu kommt Alexander Mayer als weiterer Ersatztorhüter.

Außenverteidigung

Durch die Neuzugänge Pablo Maffeo (rechts) und Borna Sosa (links) ist der VfB hier jeweils doppelt besetzt. Weil Emiliano Insua seinen Vertrag verlängert hat und die Genesung von Andreas Beck (Kreuzbandanriss) erfreulich schnell voranschreitet haben die beiden Talente keinen Druck, sich in Deutschland und der Bundesliga sofort zurechtfinden zu müssen. Mittelfristig sollen Maffeo und Sosa aber natürlich neuen Schwung bringen.

Innenverteidigung

Auch hier bietet sich dem Trainer die ideale Konstellation: vier Innenverteidiger, die vom Potenzial her nicht meilenweit auseinander liegen. Zum Trio Timo Baumgartl, Marcin Kaminski und Benjamin Pavard stößt Marc-Oliver Kempf. Einziges vermeintliches Manko: Einen richtig erfahrenen Innenverteidiger hat der VfB nach dem Abgang von Holger Badstuber nicht mehr. Das aktuelle Quartett kommt im Schnitt auf 23,25 Jahre und 42 Bundesligaspiele. Kommt es allerdings zu einem Wechsel Pavards noch in diesem Sommer, könnte Badstuber schnell wieder ein Thema werden.

Defensives Mittelfeld

Geht man davon aus, dass Matthias Zimmermann den VfB noch verlässt, ranken sich auch hier vier Profis um zwei Plätze im Zentrum – wenn Tayfun Korkut sein Team weiter mit zwei Sechsern agieren lässt. Die erfahrenen Dennis Aogo und Gonzalo Castro (je 31) sowie die Jungprofis Santiago Ascacibar (21) und Orel Mangala (20).

Außenpositionen im Mittelfeld

Hier gilt eigentlich: je schneller, desto besser. In Christian Gentner hat aber in der Rückrunde auch ein anderer Spielertyp auf Außen überzeugt. Erik Thommy muss sich nach starkem Beginn weiter in der Liga stabilisieren, ansonsten fehlen die klassischen Flügelflitzer à la Carlos Mané – kein Wunder also, dass Reschke nach wie vor vom Portugiesen oder dem nach Dortmund zurückgekehrten Jacob Bruun Larsen spricht. Die Stürmer Chadrac Akolo und Anastasios Donis können auch auf dem Flügel spielen.

Offensivzentrale

In Daniel Didavi hat der VfB wieder einen klassischen Zehner, der für kreative Momente sorgen und Torgefahr ausstrahlen soll. Durch ihn könnte sich die taktische Ausrichtung zu einem 4-2-3-1-System verändern. In Berkay Özcan und David Kopacz stehen zwei junge Alternativen parat.

Sturm

Mario Gomez ist die Nummer eins im Sturm, stößt aber erst später zur Mannschaft. Sollte er einmal ausfallen, fehlt ein bulliger Stürmertyp fürs Zentrum. Akolo hat sich viel vorgenommen, Donis ist eher ein Stürmer, der aus der Tiefe kommt. Das VfB-Talent Leon Dajaku (17) soll punktuell ans Profiteam herangeführt werden.

Fazit

Geht Pavard, muss Reschke in der Abwehr nachjustieren. Ansonsten kann sich der Sportchef darauf konzentrieren, in der Offensive nachzulegen – mit einem schnellen Flügelstürmer oder einer Alternative Marke Gomez. Vom Alter her scheint die Mischung stimmig: Die Hälfte der 24 Spieler ist aktuell 23 Jahre alt oder jünger.