Wenn am 9. Juni der neue Betreiber Abellio die Strecken nach Pforzheim und Heidelberg von der DB Regio übernimmt, muss er noch mit alten Zügen fahren. Der Zughersteller Bombardiert kann neue Fahrzeuge nicht wie vereinbart pünktlich liefern. Das sorgt für Kritik.
Stuttgart - Der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD sieht den Start der neuen Bahnbetreiber im Stuttgarter Netz als verpatzt an. Beginnend am 9. Juni und dann nach und nach zu späteren Terminen übernehmen Abellio und Go-Ahead die bisher von der DB Regio betriebenen Strecken mit Start und Ziel in Stuttgart. Doch wie in unserer Zeitung exklusiv berichtet, fehlen Abellio für die Strecken nach Pforzheim und Heidelberg vom 9. Juni an die neuen Talent-2-Züge, weil der Zughersteller Bombardier die 16 vereinbarten Fahrzeuge nicht rechtzeitig liefern kann. VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb ist über die „wiederholte Unzuverlässigkeit von Bombardier“ verärgert: „Die Fahrgäste in Baden-Württemberg leiden jetzt schon seit Jahren unter den Fahrzeugmängeln von Bombardier: Im letzten Jahr waren es die Loks für den Regionalverkehr, jetzt sind es die Lokomotiven für die IC-2-Züge, und demnächst die fehlenden Talent-Triebwagen.“
Lob für DB Regio
Immerhin sei es erfreulich, dass der bisherige Betreiber DB Regio mit seinen Fahrzeugen aushelfen könne. Allerdings sei dabei unklar, ob es ausreichend Sitzplatzkapazitäten geben werde. „Die geplanten Fahrgastzuwächse dürften wohl erst später realisiert werden können“, befürchtet Lieb, zumal die Abellio-Werkstatt in Pforzheim noch nicht fertig sei.
Wie berichtet hilft die DB Regio den neuen Betreibern auch beim Personal aus. Da Lokführer knapp sind, greifen Abellio und Go-Ahead auf DB-Regio-Beschäftigte zurück.