Trickflimer beklagen die schlechte Stellung des Animationsfilms in Deutschland in einem "Stuttgarter Manifest". Zum Abschluss des Festivals erhält "Oh Willy" den mit 15.000 Euro dotierten Grand Prix.

Stuttgart - Die Trickfilmer haben die öffentlichen-rechtlichen Fernsehsender aufgerufen, Animationsfilmen in ihrem Programm mehr Platz einzuräumen. Die AG Animationsfilm beschloss am Wochenende ein „Stuttgarter Manifest“, in dem sie die schlechte Stellung des Animationsfilms in Deutschland beklagt. Gerade für Erwachsene gebe es kaum Angebote bei ARD und ZDF. Dieser Mangel müsse durch gezielte Förderung behoben werden, heißt es in dem Manifest.

ARD und ZDF seien im Rundfunkstaatsvertrag zur vielfältigen Programmgestaltung verpflichtet. Nach Ansicht des Vereins kommen die Sender dieser Aufgabe nicht nach. Die Trickfilmer fordern Einblick in die Budget- und Sendeplatzentwicklung und wollen in zuständige Förder- und Kontrollgremien einbezogen werden.

"Oh Willy" gewinnt Grand Prix

Die tragikkomische Stop-Motion-Animation „Oh Willy“ hat am Sonntag zum Ende des Internationalen Trickfilmfestivals in Stuttgart den mit 15.000 Euro dotierten Grand Prix gewonnen. In der belgisch-französischen-niederländischen Ko-Produktion geht es um einen Mittfünfziger, der seine sterbende Mutter in ihrer Nudisten-Kommune besucht.

Zu den weiteren Preisträgern zählten der japanische Film „Kara No Tamago“ und „Junkyard“ aus den Niederlanden. Als bester Sprecher wurde Rick Kavanian für „Ritter Rost“ geehrt. Mit etwa 80.000 Zuschauern wurde laut Veranstalter bei der 20. Auflage des Trickfilmfestivals der bisherige Besucherrekord eingestellt.