In einem Facebook-Posting kritisierte Wolfgang Gedeon die Vereinigung der Juden in der AfD. Foto: dpa

Der Landesvorstand der Südwest-AfD unterstützt die Bestrebungen des AfD-Bundesvorstands, den umstrittenen AfD-Politiker Wolfgang Gedeon aus der Partei auszuschließen. Das Verfahren läuft nun schon zum zweiten Mal.

Stuttgart - Der Landesvorstand der Südwest-AfD unterstützt die Bestrebungen des AfD-Bundesvorstands, den umstrittenen AfD-Politiker Wolfgang Gedeon aus der Partei auszuschließen. Das bestätigte AfD-Landeschef Ralf Özkara der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Zuvor hatte der „Mannheimer Morgen“ berichtet. „Der Landesverband hat darum ersucht, dem Parteiausschlussverfahren des Bundesverbands beizutreten“, sagte Özkara. Zudem sei der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple bis Donnerstag nächster Woche dazu aufgerufen, sich von Gedeon zu distanzieren. Tue er das nicht, drohten Ordnungsmaßnahmen.

Fraktionslos und trotzdem noch AfD-Mitglied

Gedeon hatte die Gründung einer Vereinigung jüdischer AfDler als „problematische Angelegenheit“ bezeichnet. Auf seiner Facebook-Seite schrieb er: „Im günstigsten Fall ist diese Gründung überflüssig wie ein Kropf, im ungünstigsten Fall handelt es sich um eine zionistische Lobbyorganisation, die den Interessen Deutschlands und der Deutschen zuwider läuft.“ Rückendeckung für die Aussage hatte er von Räpple erhalten, der sagte, er stehe „voll und ganz hinter den Äußerungen von Herrn Gedeon“.

Antisemitismusvorwürfe gegen Gedeon hatten 2016 vorübergehend zur Spaltung der AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag geführt. Gedeon gehört dem Landesparlament derzeit als fraktionsloser Abgeordneter an. Er ist aber weiter Mitglied der AfD.