Landtagspräsident Guido Wolf will am geplanten Bau des Bürger- und Medienzentrums festhalten. Foto: Peter Petsch

Trotz der finanziellen Turbulenzen um den Bau des millionenschweren Bürger- und Medienzentrums am baden-württembergischen Landtag in Stuttgart will Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) an dem Projekt festhalten.

Stuttgart - Ob am Landtag das geplante, millionenschwere Bürger- und Medienzentrum entsteht, wird sich erst nächstes Jahr entscheiden. Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten hat das Landtagspräsidium unter Führung von Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) die staatliche Hochbauverwaltung unter dem Dach von Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) aufgefordert, bis zur nächsten Präsidiumssitzung am 21. Januar ein Alternativkonzept vorzulegen.

Vor wenigen Wochen war bekannt geworden war, dass der Bau statt der geplanten 17,5 Millionen nunmehr 26 Millionen Euro kosten soll. Daraufhin hatte das Landtagspräsidium das Projekt gestoppt und das Architekturbüro Henning Larsen (München/Kopenhagen) sowie die Hochbauverwaltung aufgefordert, die Pläne zu überarbeiteten. Nun lag zwar in der Präsidiumssitzung am Dienstagabend das neue Bau- und Finanzierungskonzept für das teilweise unterirdische Gebäude mit Kosten von nur noch 18,7 Millionen Euro vor, fand aber keine Zustimmung. Stattdessen legte das Gremium die Kostenobergrenze bei den ursprünglichen 17,5 Millionen Euro fest.

Ein Sprecher des Landtags sagte den StN, „das Projekt in seiner bisherigen Planung“ werde „nicht weiter verfolgt“, es gelte „in unmittelbarer Nähe zum Parlamentsgebäude nach Alternativen zu suchen“. Inwieweit die Stadt Stuttgart mitmacht, ist offen. Sie hatte bislang gefordert, dass der Bau teilweise unter die Erde muss. Ein Sprecher von Minister Schmid sagte den StN, man werde nun auf die Suche nach Alternativen gehen, bat aber um Geduld: „So etwas geht nicht im Vorbeigehen.“ Landtagspräsident Wolf jedenfalls will trotz der Turbulenzen an dem Prestigeprojekt festhalten. „Am dringenden Raumbedarf des Landtags ändert sich durch die Entscheidung des Präsidiums nichts. Wir benötigen nach wie vor mehr Platz zur Betreuung von Besuchergruppen, für Vorträge, Seminare und Konferenzen wie auch für Gespräche zwischen den Abgeordneten und den Gästen im Landtag.“