Schöne, aber teure Planung: Das unterirdische Bürger- und Medienzentrum soll direkt neben dem Landtag in Stuttgart gebaut werden, droht aber wegen einer Kostenexplosion erst gar nicht verwirklicht zu werden. Foto: Henning Larsen architects

Der FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagt zur Kostenexplosion für das geplante Bürgerzentrum: „Hier weht ein Hauch von Limburg um den Landtag“. Landtagspräsident Guido Wolf stellt das Projekt jetzt in Frage.

Der FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagt zur Kostenexplosion für das geplante Bürgerzentrum: „Hier weht ein Hauch von Limburg um den Landtag“. Landtagspräsident Guido Wolf stellt das Projekt jetzt in Frage.

Stuttgart - Dem geplanten Bau eines Bürger- und Medienzentrums am Landtag in Stuttgart droht das Aus noch vor dem ersten Spatenstich. „Ich bin nicht bereit, das Projekt auf dieser Basis weiterzuverfolgen“, sagte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) am Mittwoch den Stuttgarter Nachrichten. Er reagierte damit auf Berechnungen des Münchner Architekturbüros Larsen, das am Dienstagabend dem Landtagspräsidium eine erste Kalkulation vorgelegt hatte, wonach die Kosten von geplanten 17,5 Millionen auf 26 Millionen Euro zu explodieren drohen. Wolf sagte, eine solche Steigerung sei „nicht hinnehmbar und den Bürgern nicht zu vermitteln“. Das Finanzministerium und das Architekturbüro seien aufgefordert worden, schnellstens „belastbare Zahlen“ vorzulegen. „Wir haben jetzt noch die Chance, die Notbremse zu ziehen“, sagte Wolf.

Auch FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke kritisierte die Experten von Finanzminister Nils Schmid (SPD) und das Architekturbüro für die Herangehensweise an das Projekt. „Hier weht ein Hauch von Limburger Bischofssitz und Berliner Flughafen um den Landtag.“ Die FDP werde „diese ungeheure Kostensteigerung“ nicht mittragen: „Aus unserer Sicht steht das Projekt in Frage.“ CDU-Landtagsfraktionschef Peter Hauk forderte vom Finanzministerium umgehend Kostentransparenz: „Wir brauchen verlässliche Zahlen. Ein Limburg in Stuttgart werden wir nicht mitmachen.“