Sebastian Weingarten, Chef des Renitenztheaters Foto: Haymann/Renitenz

Kabarett, Comedy, Kleinkunst, Chansonprogramme und satirische Lesungen: Für all das ist das Stuttgarter Renitenztheater in der Büchsenstraße eine der besten Adressen in Deutschland. Seit 2004 ist Sebastian Weingarten dort der Intendant – und dabei soll es auch noch eine Weile bleiben. Gerade ist sein Vertrag bis 2023 verlängert worden. Zu recht?

Stuttgart - Sebastian Weingarten bleibt Intendant des Stuttgarter Renitenztheaters. Die Mitgliederversammlung und der Beirat des Trägervereins haben in dieser Woche den Vertrag des 61-jährigen bis 2023 verlängert. 2004 wurde Weingarten Nachfolger des legendären Renitenz-Gründers Gerhard Woyda und hat seitdem das Haus als zentrale Stuttgarter Spielstätte für Kabarett, Comedy, Kleinkunst, Chansonprogramme und satirische Lesungen konsequent ausgebaut. Die Gremien des Hauses wollen so auch ausdrücklich Weingartens zahlreiche kulturpolitischen Akzente würdigen, vom Projekt „Grenzenlos politisch-satirisches Theater in Europa" über die Autorenarena, die Kabarettwerkstatt „Jugend grenzenlos“ bis hin zur Deutsch-Türkischen Kabarettwoche und dem Chansongfest.

Zugleich in ihrem Amt bestätigt wurden Thomas C. Zell und Tim Eberhardt an der Spitze des Trägervereins. Das Renitenz ist seit 2010 in der Büchsenstraße daheim und verfügt in seinem Saal über rund 250 Sitzplätze. Etwa 65 Prozent seines Etats finanziert es durch eigene Einnahmen, öffentliche Zuschüsse kommen vom Land Baden-Württemberg und von der Stadt Stuttgart. In diesem Monat sind unter anderem Stephan Bauer und Robert Kreis zu Gast.

Das Renitenztheater wurde 1961 als kommerzielles Privattheater von Gerhard Woyda (1025 – 2017) gegründet und war zunächst in der Königstraße 17, später in der Nähe des Tagblattturms untergebracht. Es wurde schnell zu einer der ersten Adressen des Kabaretts in Deutschland. Hier waren regelmäßig Hana Hegerová, Georg Kreisler, Gert Fröbe, Robert Kreis, Mathias Richling, Helmut Qualitinger und Thomas Freitag zu Gast. Der Chansonnier Tim Fischer hat seine Karriere im Renitenz begonnen. Der Umzug in die Büchsenstraße hat dem Theater mehr Platz und die direkte Nachbarschaft zu einem italienischen Restaurant gebracht, das zusätzlich Neugierige anzieht.