Ankunft der libyschen Kriegsversehrten in Stuttgart im Juli 2013 – die meisten brauchten nur ambulant behandelt werden. Foto: Leif Piechowski Foto:  

Die 20. Strafkammer will keine Zeugen aus Libyen und Kuwait laden – und auch keine ehemaligen Bürgermeister. Das Urteil gegen Ex-Abteilungsleiter Andreas Braun könnte nächste Woche fallen.

Die 20. Wirtschaftsstrafkammer des Stuttgarter Landgerichts will zum Ende kommen: Der Vorsitzende Richter Hans-Jürgen Wenzler hat in der Verhandlung gegen den ehemaligen Leiter der für Auslandspatienten zuständigen Abteilung im Klinikum Stuttgart, Andreas Braun, wegen Betrugs und Untreue angedeutet, dass nach fast 30 Verhandlungstagen die Beweisaufnahme an diesem Donnerstag enden könnte. Die letzte Zeugin wäre dann am Dienstag die Diplomatin Brigitta B. gewesen, die zum Zeitpunkt der vermeintlichen Gesetzesverstöße im Zusammenhang mit der Behandlung und Betreuung von 371 libyschen Kriegsversehrten in der deutschen Botschaft in Tunis für die Ausstellung von Visa zuständig war – sich bei der Befragung am Dienstag allerdings nur schemenhaft an die Kundschaft aus Stuttgart erinnern konnte.