Auftritt im Zeugenstand: Andreas Braun berät vor der Sitzung am Landgericht mit seinem Rechtsbeistand. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Im Prozess um den Stuttgarter Klinikskandal gegen drei Patientenvermittler hat der frühere Leiter der Auslandsabteilung des städtischen Klinikums als Zeuge ausgesagt. Er präsentierte sich als ein umtriebiger, aber auch überforderter Akteur.

Stuttgart - Eigentlich hätte Andreas Braun am Dienstag nicht vor Gericht erscheinen müssen. Schließlich wird in dem Verfahren vor dem Stuttgarter Landgericht, dem ersten Strafprozess im Stuttgarter Klinikskandal, noch gar nicht gegen ihn verhandelt. Angeklagt sind drei Vermittler und Betreuer von ausländischen Patienten aus dem arabischen Raum, denen die Staatsanwaltschaft Betrug, Untreue und Bestechung vorwirft. Doch der frühere Leiter der Auslandsabteilung des städtischen Klinikums, der aufgelösten International Unit (IU), gegen den wegen der gleichen Delikte ermittelt wird, machte keinen Gebrauch von seinem Zeugnisverweigerungsrecht. Stattdessen nutzte der 57-Jährige den Zeugenstand, um seine Sicht der Dinge zu schildern.