Kinder-Chefreporter Paul ist Pate in der Wilhelma Foto: Peter Petsch

Pinguin Paul, der Chefredakteur unserer Kindernachrichten, ist in der Wilhelma Pate für ein Ei des Brillenpinguins geworden. Er will seine Leser regelmäßig über die Aufzucht der Vögel informieren.

Stuttgart - Als Chefredakteur hat Pinguin Paul für die Patenschaft mit der Wilhelma eine kluge Idee ausgebrütet und sich für das Ei eines Brillenpinguins entschieden. Er weiß: Mit seiner Brille kann der Vogel besser Zeitung lesen als andere Pinguine. Ursprünglich wollte Paul ja die Patenschaft für eine Leseratte übernehmen, aber die wird in der Wilhelma nicht gehalten. Dort gibt es nur kubanische Baumratten.

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Am Samstagnachmittag hat er die Wilhelma besucht und sich angeschaut, was die Brillenpinguine gerade so treiben: 36 Exemplare tummeln sich etwa 50 Meter neben dem Haupteingang in einem Freigehege und bewachen in künstlichen Bruthöhlen gerade die frisch geschlüpften Jungen. Kein Zweifel: Paul ist mit seiner Idee etwas spät dran. „Die Brut der Brillenpinguine beginnt im Winter, die Jungen schlüpfen im Februar oder März“, sagt Florian Pointke, stellvertretender Pressesprecher der Wilhelma. Jetzt muss Paul eben noch knapp ein Jahr warten, bis das Ei, für das er Pate wird, gelegt ist. Um ihn nicht zu enttäuschen, überreicht ihm Pointke am Samstag schon einmal die Urkunde der Wilhelma für die Patenschaft und erzählt Paul etwas über die Brillenpinguine.

Die 18 Arten der Pinguine leben alle auf der Südhalbkugel der Erde, die meisten davon in der Antarktis. Der Brillenpinguin dagegen weilt an den Küsten Südafrikas. Dort ist das Meer kalt und fischreich, und an Land kann sich der 60 bis 70 Zentimeter große Vogel mit dem watschelnden Gang sonnen. Sein Gefieder ist schwarz-weiß, und um die Augen herum hat er einen rötlichen Flecken, seine Brille. Er ist gesellig und lebt in großen Brutkolonien. Im Wasser schwimmt er sehr langsam und taucht plötzlich zum Fischen in die kalten Tiefen ab. Dabei hält ihn eine dicke Fettschicht warm.

In der Wilhelma müssen Brillenpinguine nicht tauchen, wenn sie essen wollen. Tierpfleger Björn Zawadil bringt ihnen täglich um 7.30 Uhr und um 14.30 Uhr jeweils einen großen Eimer Heringe.

Die watschelnden Brillenträger haben ein hervorragendes Zeitgefühl. Schon etwa zehn Minuten vor der Fütterung versammeln sich die Vögel zu einer wartenden Meute von Hungermäulern. „Nach der Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst dauert es ein paar Tage, dann haben auch die Pinguine ihre innere Uhr umgestellt“, sagt Zawadil.

Die Brillenpinguine werden bei der Fütterung aus nächster Nähe von etwa 20 Fischreihern beobachtet, die in der Nähe lauern und ihnen das Futter streitig machen wollen. Die Fischfresser brüten in den mächtigen Linden der Wilhelma. Um sie etwas auf Abstand zu halten, wirft Zawadil auch ihnen Heringe zu, und die Reiher balgen sich darum. Apropos Heringe: Sie werden nicht im Wilhelma-Aquarium gezüchtet. „Wir bekommen sie in Blöcken gefroren geliefert“, sagt Florian Pointke. Der Wilhelma-Sprecher hat die brütenden Brillenpinguine beobachtet und ist dabei dem Gehege, in dem meist zwei gänseeigroße, weißliche Eier liegen, zu nahe gekommen. „Man braucht dann festes Schuhwerk, denn die Tiere verteidigen ihr Gehege und hacken mit ihren Schnäbeln auf die Füße.“ Pauls Idee von der Patenschaft findet Pointke gut: „450 Patenschaften gibt es bereits in der Wilhelma. Im Vergleich mit anderen Zoos sind wir dabei weit vorne, und viele Patenschaften dauern lange. Die beliebtesten Patenkinder sind Pinguine und Erdmännchen.“