Arbeiteten seit 2016 zusammen: Marc-Nicolai Pfeifer (li.) und Rainer Lorz, der Präsident der Stuttgarter Kickers. Foto: Baumann

Er bleibt ein Blauer – aber künftig in München: Der Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer wechselt von den Stuttgarter Kickers zum Zweitligaaspiranten TSV 1860. Die Nachfolge beim Oberligisten ist offen.

München/Stuttgart - Als er sich 2016 für die Stuttgarter Kickers als neuen Arbeitgeber entschied, spielten die Blauen noch in der dritten Liga. Doch dann kam alles ganz anders, als sich Marc-Nicolai Pfeifer den Einstieg vorgestellt hatte: Vor seinem Amtsantritt folgte der dramatische Abstieg in die Regionalliga am letzten Spieltag, zwei Jahre später sogar der Sturz in die Oberliga. Nun steigt der 39-Jährige aber auf – bei einem anderen Traditionsverein mit den Vereinsfarben Blau und Weiß: Er wird vom 1. Juli an Finanz-Geschäftsführer beim Drittligisten TSV 1860 München und damit Nachfolger von Michael Scharold. Darauf haben sich die Gesellschafter der Löwen geeinigt. „Ich habe das Präsidium gebeten, meinen Arbeitsvertrag aufzulösen. Der Schritt ist mir extrem schwer gefallen“, sagte Pfeifer in einer Videokonferenz.

 

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Pfeifer war bei den Kickers nach seiner Tätigkeit als Marketingchef bei „Hummel“ als kaufmännischer Leiter eingestiegen. Seit Dezember 2017 fungierte er als Geschäftsführer. Vor allem durch ideenreiche und kreative Aktionen abseits des Platzes hatte sich der gebürtige Ludwigsburger ausgezeichnet. Auch zu den Fans pflegte er einen engen Austausch. Entsprechend bedauern die Stuttgarter Kickers den Abgang sehr: „Wir verlieren einen extrem wichtigen Mitspieler, der ganz alleine Spiele entschieden hat. Ich denke dabei auch an Kosteneinsparungen“, sagte Präsidiumsmitglied Ingo Kochsmeier – und ergänzte: „1860 kann sich auf eine Persönlichkeit freuen, die ein Stück Kickers-Geschichte mitgeschrieben hat und deren Weg in München noch nicht zu Ende sein wird.“

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Ob und in welcher Form die Kickers den Abgang von Pfeiffer auffangen, ist noch offen. „Das können wir aktuell nicht konkret sagen. Eine perfekte Übergabe ist in Vorbereitung, alles weitere wird man sehen“, erklärte Kochsmeier. Da die Kickers in ihrer dritten Oberligasaison nicht im Geld schwimmen werden, wird die Frage der Nachfolge mit Sicherheit auch eine Kosten/Nutzen-Abwägung. Die Weichen für die kommenden Saison hat Pfeifer noch mit gestellt: „Wir werden einen wettbewerbsfähigen Etat haben, die Kickers sind ordentlich unterwegs.“ Viele Weggefährten gaben ihm neben besten Wünschen vor allem eines auf den Weg: Die schnelle Organisation eines Testspiels Kickers – 1860. Dann würden die Blauen aus München den Blauen aus Degerloch wenigstens Geld in die Kasse bringen.