Dürfte gegen den VfL Osnabrück wieder im Tor der Kickers stehen: Rouwen Sattelmaier Foto: Getty

Kickers-Trainer Tomiaslav Stipic schätzt Erfahrung im Kampf gegen den Abstieg und setzt auf Rouwen Sattelmaier gegen den VfL Osnabrück.

Stuttgart - Ein guter Schluss ziert alles, so heißt es. Auf die Stuttgarter Kickers trifft dies für die letzte Fußball-Begegnung in diesem Jahr nicht zu. Selbst wenn die Blauen die Drittliga-Partie gegen den VfL Osnabrück in Gazistadion an diesem Freitag (19 Uhr) gewinnen sollten, das zweite Halbjahr endet mit großer Ernüchterung und bangen Blicken in die Zukunft. Denn selbst beim ersten Dreier seit dem 11. September dürften die Kickers auf einem Abstiegsplatz überwintern.

„Wir geben Vollgas“, versichert Trainer Tomislav Stipic, „wir wollen uns positiv verabschieden von unseren Fans und Hoffnung für die Zeit nach der Winterpause schaffen.“ Dass es dabei ausgerechnet gegen einen Club geht, der im Aufstiegsrennen zuletzt ein paar Nasenstüber eingesteckt hat, macht die Sache nicht leichter. Dass den Kickers zahlreiche Stammkräfte verletzt fehlen – unter anderem Kapitän Enzo Marchese, Sandrino Braun, Bentley Baxter Bahn, Lahdji Badiane und Hendrik Starostzik –, kommt zu allem Überfluss noch dazu. Zudem ist der Einsatz von Gerrit Müller fraglich. „Es ist eine Kopfsache, wir müssen den hohen Druck verkraften“, unterstreicht Stipic.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Um nicht unter dem Druck zusammenzubrechen, davon ist der Kickers-Coach überzeugt, ist Erfahrung gefragt – und deshalb deutet alles darauf hin, dass der 36-Jährige gegen Osnabrück einen Torwartwechsel vornehmen wird. Der junge Carl Klaus (21) muss den Platz für Rouwen Sattelmaier (28) räumen. „Carl hat in der vergangenen Saison gerade mal sechs Regionalliga-Partien bestritten“, betont Stipic, „Rouwen kann auf einen Erfahrungsschatz von über 50 Drittliga-Spielen zurückgreifen, und er ist auf der Linie unser bester Torhüter.“ Viele weitere Änderungen in der Elf kann der Trainer aufgrund der langen Verletztenliste allerdings nicht vornehmen.

Immerhin, behauptet Stipic, habe er erkannt, worin die Verunsicherung und die schwachen Auftritte die Ursache haben. „Das Team befindet sich in einem unfreiwilligen Umbruch“, sagt er, „ Spieler, die zuvor feste Größen waren, sind es aus verschiedenen Gründen aktuell nicht mehr – mit negativen Folgen.“ Deshalb soll das Spiel gegen Osnabrück ein Schritt hin zu einem neuen Wir-Gefühl sein. „Wir finden den richtigen Weg, es geht wieder nach oben“, versichert der Coach. Den markigen Worten sollten Taten folgen, andernfalls dürfte ein anderes geflügeltes Wort die Fans in die Winterpause begleiten: Die Hoffnung stirbt zuletzt.