Mohamed Baroudi brachte die Kickers in Walldorf mit seinem siebten Saisontor mit 1:0 in Führung. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Es gibt noch Luft nach oben, aber letztendlich sind die Stuttgarter Kickers mit dem 3:0 beim FC Astoria Walldorf II gut aus den Startlöchern gekommen und stehen nun an der Tabellenspitze. „Das tut gut“, sagt Trainer Mustafa Ünal.

Walldorf - Mustafa Ünal ging nicht kommentarlos über den unerwarteten Sprung an die Spitze der Fußball-Oberliga hinweg: „Das ist ein schöner Nebeneffekt. Das tut gut, weil wir bisher immer hinterhergerannt sind. Jetzt muss unser Konkurrent mal nachlegen“, sagte der Trainer der Stuttgarter Kickers. Mit 3:0 (2:0) hatte sein Team beim FC Astoria Walldorf II gewonnen. Und weil der bisherige Spitzenreiter SGV Freiberg aufgrund von Coronafällen beim Gegner SV Oberachern zur Tatenlosigkeit verurteilt war, zogen die Blauen mit dem Dreier am großen Rivalen vorbei und stehen erstmals in dieser Saison auf dem ersten Platz, der am Rundenende zum Direktaufstieg in die Regionalliga berechtigt. „Das nehmen wir mit. Aber wichtig war einfach, dass wir mit diesem verdienten Sieg gut aus den Startlöchern kamen, auch wenn noch nicht alles rund lief“, sagte Sportdirektor Marc Stein.

Kickers kontrollieren Spiel

In Walldorf dauerte es 36 Minuten, bis die Kickers in Führung gingen. Mohamed Baroudi traf mit seinem siebten Saisontor. Noch vor der Pause legte Kapitän Mijo Tunjic (44./zweites Saisontor) nach. In der zweiten Halbzeit kontrollierten die Blauen das Spiel – ohne zu glänzen. Der eingewechselte Marian Riedinger machte auf Vorlage des starken Ruben Reisig mit dem 3:0 (88.) den Deckel drauf.

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„Es war ein Geduldsspiel, und wir können sicher besser Fußball spielen, aber letztendlich haben wir das Spiel souverän gewonnen“, sagte Ünal. Dennoch muss sich das Team gegen qualitativ stärkere Gegner steigern. In der Spieleröffnung gab es immer wieder einmal Leichtsinnigkeiten, die von den Walldorfern jedoch nicht bestraft wurden. „Wenn der Gegner tief steht, haben wir keinen Druck, dann werden wir zu locker, diese Fehler ohne Not müssen wir abstellen“, kritisierte auch Ünal und forderte zudem eine bessere Chancenverwertung: „Wir müssen früher das 3:0 machen, so haben wir den Gegner lange am Leben gelassen.“

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Weiter geht es für die Blauen am kommenden Freitag (19 Uhr) mit dem Derby beim SSV Reutlingen. Es wird hektischer zugehen an der Kreuzeiche als im beschaulichen Dietmar-Hopp-Sportpark in Walldorf.

Aufstellung

Castellucci – Moos (90. Rudloff), Polauke, Kolbe, Kammerbauer – Braig (64. Riehle), Campagna, Reisig, Baroudi (82. Riedinger) – Tunjic (73. Colic), Dicklhuber.