Die Auftritte der Kickers sorgen in der Fußball-Oberliga für volle Stadien. Foto: Baumann

Den Stuttgarter Kickers gelingt vor vollem Haus in Göppingen zum zweiten Mal in Folge kein Treffer. „Wir müssen gierig sein auf Tore“, fordert Kapitän Patrick Auracher vor dem Schlagerspiel bei Verfolger SGV Freiberg.

Göppingen - Welch große Strahlkraft die Stuttgarter Kickers in der Region haben, verdeutlichte der Auftritt am Ostermontag beim 1. Göppinger Sportverein. 3700 Zuschauer, darunter 1000 Kickers-Fans, lockten die Blauen ins Stadion an der Hohenstaufenstraße. Eine stimmungsvolle Rekordkulisse für den GSV. So viele Besucher hatte das Oberliga-Gründungsmitglied von 1978 zuletzt vor 40 Jahren in den Filstalderbys gegen den 1. FC Eislingen. „Das war in einem prächtigen Rahmen Werbung für den Göppinger Fußball“, sagte Trainer Gianni Coveli. Mit dem 0:0-Endstand konnte der frühere Kickers-Profi besser leben, als sein Kollege Tobias Flitsch. „Wir wollten unbedingt den Sieg und hätten in der ersten Halbzeit auch in Führung gehen müssen“, sagte der Coach der Blauen, der im Göppinger Stadtbezirk Jebenhausen wohnt, und damit praktisch ein Heimspiel hatte. Doch die Kickers versiebten gute Chancen, zweimal durch den vor der Pause sehr agilen Lhadji Badiane und einmal durch Ilias Soultani. Kam einmal ein Ball durch, zeigte sich GSV-Keeper Kevin Rombach auf dem Posten.

Tunjic in der Jokerrolle

Nach der Pause gingen die Göppinger die Nachholpartie mutiger an und hätten durch die beiden früheren Kickers-Spieler Morgan Faßbender und Kevin Dicklhuber (20 Saisontore) auch den Siegtreffer erzielen können. Kickers-Keeper Ramon Castellucci reagierte gegen Faßbender glänzend, Dicklhubers Schuss zischte am Tor vorbei. Es blieb in einem sehr intensiven Spiel beim gerechten Unentschieden. „Der letzte Pass hat gefehlt, vor dem Tor waren wir nicht klar, nicht sauber genug“, monierte Mijo Tunjic. Der Torjäger (17 Saisontreffer) war wegen leichten Fersenproblemen erst in der 58. Minute eingewechselt worden.

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Schlüsselspiel in Freiberg

„Wir haben bald schon wieder ein schweres Spiel, da tut eine kleine Pause vielleicht mal gut“, meinte Tunjic. Am kommenden Samstag (14 Uhr) geht es zum Tabellendritten SGV Freiberg. Das Team von Trainer Ramon Gehrmann und Toptorjäger Marcel Sökler (28 Saisontore) hat fünf Punkte Rückstand auf die Kickers. Daher ist es nicht übertrieben, in diesem Duell von einem Schlüsselspiel zu sprechen. „Wir können einen direkten Konkurrenten mit einem Sieg auf große Distanz bringen“, weiß auch der Sportliche Leiter Martin Braun. Bei einer Niederlage dagegen würde es für die Blauen ganz eng werden im Kampf um den Aufstieg. „Wir werden alles reinhauen, zumal wir mit dem 2:4 im Hinspiel noch eine Rechnung offen haben“, verspricht Kapitän Patrick Auracher. Ob das reicht, wird sich zeigen. Fest steht nur eines: Die Strahlkraft der Kickers in der Region wird sich auch in Freiberg am Neckar zeigen. Der SGV rechnet mit Rekordbesuch im Wasenstadion.