Die Stuttgarter Kickers verlieren ihren Stoßstürmer Elia Soriano und holen den bundesligaerfahrenen Kroaten Petar Sliskovic als Ersatz
Stuttgart - Vor Punktspielen der Kickers sitzt normalerweise nur der Trainer bei der Pressekonferenz und gibt Auskunft über die sportliche Lage – vor der ersten Drittligapartie des Jahres gegen den FC Erzgebirge Aue an diesem Freitag (19 Uhr, Gazistadion) war das anders. Neben Trainer Tomislav Stipic nahm Sportdirektor Michael Zeyer Platz. Und das aus gutem Grund.
Zeyer hatte etwas zu verkünden, und es ist wohl nicht untertrieben zu behaupten, dass das aus Kickers-Sicht ein ziemlicher Hammer ist. Die Blauen verlieren in Elia Soriano (26) ihren Topstürmer – und haben in Petar Sliskovic (24) bereits einen Ersatz gefunden. Soriano geht nach Informationen unserer Zeitung zu Liga-Konkurrent Würzburger Kickers, Sliskovic kommt vom Schweizer Zweitligisten FC Aarau. Der Kroate erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017.
Warum Soriano den Tabellenletzten verlässt? Sportdirektor Michael Zeyer gab Auskunft: „Wir brauchen in unserer Situation Spieler, die sich zu 100 Prozent mit dem Verein und der aktuellen Aufgabe identifizieren.“ Und weiter: „Ich hätte mich gefreut, wenn Elia sich voll zu dieser Aufgabe bei den Kickers bekannt hätte.“ Wenn ein Spieler nicht mehr voll hinter der Aufgabe stehe, müsse man dem Wechselwunsch zustimmen, ergänzte Zeyer. Im Klartext heißt das, dass Elia Soriano wohl kein gesteigertes Interesse mehr daran hatte, bei den Kickers mit Haut und Haaren um den Klassenverbleib zu kämpfen.
Sliskovic mit starker Torquote
Sein Abgang jedenfalls ist ein schwerer Verlust – obwohl der Italiener nach seinem im Dezember 2014 erlittenen Kreuzbandriss nicht mehr zur alten Form fand. In der Vorbereitung auf die Rückrunde war der bullige Brecher nun allerdings wieder als Stoßstürmer gesetzt. Jetzt soll Neuzugang Sliskovic für Soriano in die Bresche springen. Der ehemalige Bundesligaprofi des FSV Mainz (15 Spiele, zwei Tore) trainierte am Mittwoch bereits mit seiner neuen Mannschaft und ist schon für die Partie gegen Aue „ein Kandidat für die Startelf“,wie Trainer Tomislav Stipic betonte. Der 1,93 Meter große Sliskovic ist wie Soriano ein klassischer Stoßstürmer und gilt als technisch stärker als der Italiener.
In dieser Saison kämpfte er aber schon mit Knieproblemen und muskulären Problemen – wie fit Sliskovic ist, wird sich erst noch herausstellen. Der Angreifer schaffte den Durchbruch in der Bundesliga zu Mainzer Zeiten übrigens nicht, in der zweiten Mannschaft des FSV beeindruckte er aber mit seiner Torquote (54 Treffer in 73 Spielen).