Erstes Pflichtspieltor im Dress der Stuttgarter Kickers nach 33 Spielen: Linksverteidiger David Kammerbauer. Foto: imago/Eibner

Mit moralischer Unterstützung ihrer Fans gewinnen die Stuttgarter Kickers in Reutlingen. Im Derby trifft einer, den in Sachen Toreschießen bisher keiner auf der Rechnung hatte, dafür drohen Probleme in der Innenverteidigung.

Reutlingen - Mit aufmunternden und motivierenden Worten sowie bengalischem Feuer hatten die Fans der Stuttgarter Kickers ihre Mannschaft im ADM-Sportpark in Richtung Reutlingen verabschiedet. Die Mannschaft des Fußball-Oberligisten bedankte sich in dem prestigeträchtigen Derby beim SSV mit einem ungefährdeten 3:0 (1:0). „Unsere Anhänger haben uns einen letzten Schub mitgegeben“, freute sich der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht über die moralische Unterstützung. Und Trainer Ramon Gehrmann ergänzte: „Wir sind heilfroh, dass wir den Derbysieg einfahren konnten, das haben unsere geilen Fans mit der Aktion bei der Abfahrt mehr als verdient. Auch wenn man heute in der B-Note einige Abstriche machen müssen.“

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Die Tore an der Kreuzeiche gingen auf das Konto von Cristian Giles (25./achtes Saisontor), Mijo Tunjic (51.(17. Saisontor) und David Kammerbauer (84.). Für den Linksverteidiger war es das erste Tor nach 27 Liga- und sechs Pokalspielen im Kickers-Dress. „Die effektivere Mannschaft hat gewonnen. Das war kein fußballerisches Highlight, doch im Derby zählt vor allem der Sieg und das zu Null“, sagte Gehrmann. Er musste auf die kranken Marian Riedinger und Marvin Weiss verzichten, genauso auf Nico Blank (Oberschenkelprobleme) und Niklas Kolbe (Aufbautraining nach Muskelfaserriss). Zu allem Überfluss musste in der 37. Minute Theo Rieg ausgewechselt werden. Er verletzte sich am Knie. „Wie stark, wird das MRT am Montag zeigen“, sagte Siebrecht.

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Fällt der ehemalige Jugendspieler des FC Bayern, der an diesem Sonntag 21 Jahre alt wurde, länger aus, droht ein Engpass in der Innenverteidigung. Denn Kolbe wird im Heimspiel am 31. Oktober (14 Uhr) gegen den SV Sandhausen II aller Voraussicht nach noch nicht zur Verfügung stehen, der Vertrag mit Tino Jukic (19) wurde vor drei Wochen aufgelöst. Blieben nur noch Denis Zagaria und Ruben Reisig übrig. „Ein Überangebot haben wir auf dieser Position nicht, aber jetzt warten wir mal die genaue Untersuchung bei Theo ab“, sagte Siebrecht auf die Frage, ob personell nachgebessert werden muss.

Nun kommt SV Sandhausen II

Weiter geht es am 31. Oktober (14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen II. Mit einem Sieg könnten die Kickers bis auf zwei Punkte an Spitzenreiter SGV Freiberg herankommen, der am kommenden Wochenende spielfrei ist. Am 14. November (14 Uhr) kommt es im Gazi-Stadion zum Spitzenspiel Kickers – Freiberg.

Statistik

SSV Reutlingen: Zemmer – Suddoth, Jäger, Nuraj, Lübke (78. Tuksar) – Mohr, Schwaiger, Mayer (60. Zukic), Küley (55. Wöhrle) – Kuengienda, Sauerborn (64. Preuß).

Stuttgarter Kickers: Bromma – Reisig, Zagaria, Rieg (36. Landwehr) - Moos, Benkeser Obernosterer (84. Dobros), Kling, Kammerbauer – Tunjic (85. Visoka), Giles (66. Braig).

Zuschauer: 460.

Tore: 0:1 Christian Giles (25.), 0:2 Mijo Tunjic (51.), 0:3 David Kammerbauer (84.).