Kickers-Mittelfeldspieler Markus Obernosterer steht nach seiner Knöchelverletzung vor der Rückkehr in den Kader. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Mit viel Kampf und Leidenschaft fuhren die Stuttgarter Kickers ihren ersten Saisonsieg ein. Genau die gleichen Tugenden werden im Derby gegen den SSV Reutlingen nötig sein – mit einer neuen personellen Alternative.

Stuttgart - Es war kein Fußball für Feinschmecker, aber mit viel Leidenschaft und Einsatz erkämpften sich die Stuttgarter Kickers den enorm wichtigen 1:0-Auswärtssieg beim SGV Freiberg. „Der Zweck heiligt die Mittel“, sagt der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht auch mit etwas Abstand. Und genau das gleiche Auftreten erwartet er auch im Oberliga-Heimspiel an diesem Freitag (19 Uhr/Gazistadion) gegen den SSV Reutlingen. „Das ist ein Derby, das ist ein Flutlichtspiel, da sind genau die Tugenden gefragt, die uns in Freiberg stark gemacht haben“, stellt Siebrecht klar. „Wir gehen mit neuem Selbstvertrauen ins Spiel und werden auch mehr Spielanteile bekommen, als in Freiberg“, ergänzt Trainer Ramon Gehrmann.

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Neu in den Kader rücken wird Markus Obernosterer. Nach seiner Knöchelverletzung im ersten WFV-Pokal-Spiel bei Verbandsligist TSG Tübingen (2:0) nimmt der Offensivmann seit zweieinhalb Wochen wieder am Training teil. „Obi ist ein sensibler Spieler, der hundertprozentig fit sein muss und das Vertrauen in seinen Körper braucht. Er zeigt eine außergewöhnlich gute Trainingswoche“, lobt ihn Gehrmann, will sich aber noch nicht festlegen, ob der Österreicher von Beginn an am Ball sein wird.

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Noch nicht ganz so weit wie Obernosterer ist Innenverteidiger Niklas Kolbe, der aber auch wieder im Training aktiv ist. Nur eingeschränkt trainiert weiterhin Abwehrspieler Theo Rieg, dem von der Berufsgenossenschaft aber vollste körperliche Fitness bestätigt wurde. Mittelfeldmann Niklas Benkeser ist nach Impfnebenwirkungen dagegen eine Woche lang nicht im Training.

„Das Derby wird eine harte Nuss, die wir zu knacken haben“, sagt Gehrmann. Und wie sehen es die Reutlinger, für die es das Spiel der Spiele ist? „Wir dürfen uns von der Atmosphäre nicht verrückt machen lassen“, warnt SSV-Coach Maik Schütt, der immer noch dem Abgang von Ruben Reisig nachtrauert: „Das schmerzt nach wie vor. Ruben hat gemeinsam mit Pierre Eiberger überragende Spiele für uns auf der Sechser-Position abgeliefert.“ Jetzt spielt der 25-Jährige für die Kickers – und zeigte zuletzt in Freiberg in der Abwehr-Dreierkette eine starke Leistung.