Petar Sliskovic (li.) beglückwünscht Kickers-Kapitän Fabian Baumgärtel, auf sein erstes eigenes Tor im Dress der Blauen wartet der Stürmer noch. Foto: Baumann

Seinen bisher größten Erfolg als Spieler feiert Petar Sliskovic mit Mainz 05 im Finale um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft gegen Borussia Dortmund. Nun will der Stürmer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers endlich auch außerhalb von Mainz durchstarten.

Stuttgart - Was hat Petar Sliskovic mit den Fußballweltmeistern André Schürrle und Mario Götze gemeinsam? Der Stürmer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers stand 2009 mit den beiden Stars im Finale um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Sliskovic und Schürrle spielten für das von Thomas Tuchel trainierte Team von Mainz 05, Götze (genauso wie VfB-Profi Daniel Ginczek) jagte für Borussia Dortmund dem Ball nach.

Mainz bezwang den BVB mit 2:1 – für Sliskovic der bisher größte Erfolg seiner Karriere. Im Gegensatz zu seinen ehemaligen Mit- und Gegenspielern hat es Sliskovic trotz seines großen Talents nicht ganz nach oben geschafft. Er wartet mit Mitte 20 immer noch auf den Durchbruch. Warum das so ist? Der gebürtige Bosnier legt die Stirn in Falten: „Vielleicht war ich zu ungeduldig und hätte versuchen müssen, mich in Mainz durchzusetzen“, sagt der 25-Jährige.

Die Wechsel auf Leihbasis zum FC St. Pauli und Dynamo Dresden bringen Sliskovic nicht weiter

Das tat er trotz 51 Toren in 65 Spielen für die zweite Mannschaft der 05er und einigen Bundesliga-Kurzeinsätzen nicht. Sliskovic ließ sich ausleihen, zum FC St. Pauli und zu Dynamo Dresden. Glücklich wurde er bei beiden Vereinen nicht. Im Februar 2015 wechselte der 1,93-m-Mann zum FC Aarau. Trotz passabler eigener Leistung stieg er mit dem Club in die zweite Schweizer Liga ab. Als im Winter das Angebot von den Blauen kam, musste er nicht lange überlegen. „Die Kickers sind ein Traditionsclub, und die deutsche dritte Liga hat mehr Qualität als die Challenge League und ist intensiver.“

Da die Winterpause in der Schweiz bereits Anfang Dezember begonnen hatte, benötigte Sliskovic länger, um seinen Rhythmus zu finden. Inzwischen fühlt er sich zu „100 Prozent fit“. Der versierte Techniker verrichtet viel Laufarbeit fürs Team, was noch fehlt, ist das erste Tor für die Blauen. „Der letzte Pass in die Tiefe kommt oft noch zu schlampig“, stellt Sliskovic fest. Aber solange die Mannschaft wie zuletzt gegen Rostock (2:0) und in Cottbus (2:1) gewinnt, juckt es ihn wenig, wenn er nicht trifft. „In unserer Lage zählen nur die Punkte“, sagt er. Was ihm bisher besonders auffiel: „Die Qualitätsunterschiede zwischen den Clubs sind gering. Die Spiele werden über die Mentalität entschieden.“ Mit anderen Worten: Wer sich mehr reinhängt, geht als Sieger vom Platz.

Gegen Holstein Kiel tippt der Stürmer auf einen 3:1-Sieg

Genau das macht Sliskovic Hoffnung. Das Drumherum blendet er aus. Mit den Suspendierungen von Enzo Marchese und Gerrit Müller beschäftigt er sich nicht. „Wir sind wirklich ein Team, das nur ein Ziel hat: den Klassenverbleib“, sagt er vor dem Heimspiel an diesem Freitag (19 Uhr/Gazistadion) gegen Holstein Kiel. Sein Tipp: 3:1. Ob er dann trifft oder nicht, wäre ihm im Falle des dritten Sieges in Serie ziemlich egal.