Fabian Gerster kann es nicht fassen: Fehler der Kickers führten zum 0:3 beim KSC. Foto: Pressefoto Baumann

In den Heimspielen gegen die direkten Konkurrenten Erfurt und den BVB II müssen Siege her.

Karlsruhe - Gerd Dais ist ein Mann, der für den Fußball lebt. Auch am freien Ostermontag machte sich der Trainer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers zu Hause in Nußloch viele Gedanken über die prekäre Lage. „Es sind Kleinigkeiten, die uns derzeit für ein Erfolgserlebnis fehlen“, sagte Dais. Der Auftritt beim nun schon seit 20 Punktspielen ungeschlagenen Karlsruher SC machte da keine Ausnahme. „Vor dem Elfmeter zum 0:1 darf Julian Leist nicht so naiv in den Zweikampf gehen, und auch das 0:2 war ein Geschenk, weil wir auf Abseits gespielt haben“, analysierte Dais die 0:3(0:2)-Niederlage. Und noch etwas missfiel dem Coach: die schwache Torausbeute. „Die Chancen sind da, doch uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit im Strafraum.“

Unterm Strich stehen aus den vergangenen sechs Spielen deprimierende 2:15 Tore und nur ein Punkt. Die Lage im Tabellenkeller spitzt sich für die Kickers immer mehr zu. „Jetzt zählt am kommenden Samstag nur ein Sieg“, betont Dais. Rot-Weiß Erfurt kommt um 14 Uhr ins Gazistadion. Bereits vier Tage später, am 9. April (19 Uhr), folgt mit dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund II ein weiteres Duell gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg. „Das sind Gegner auf unserem Niveau. Da haben wir es selbst in der Hand“, weiß auch Präsidiumsmitglied Guido Buchwald.

Wie die Kickers sich darauf vorbereiten? Zunächst ohne außerplanmäßige Dinge. Am Ostersonntag machte der Trainer der Mannschaft den Ernst der Lage klar. Einzelgespräche mit Spielern wie etwa Julian Leist (Dais: „Vielleicht macht er sich zu viele Gedanken“) werden in dieser Woche folgen. Für Dais steht fest: „Wir müssen die Nerven bewahren und dürfen jetzt nicht alles umwerfen. Das würde die Elf eher verunsichern.“

Also keine Experimente. Dais setzt im Schlussspurt auf Kontinuität. Er werde nicht schon wieder den Torwart wechseln, sondern an Markus Krauss festhalten – trotz seines Fehlers, der zum dritten Tor des KSC führte. In der Innenverteidigung ist Dais dagegen gezwungen umzubauen: Patrick Auracher brummt nach seiner fünften Gelben Karte gegen Erfurt eine Sperre ab – für ihn rückt Simon Köpf ins Abwehrzentrum. Zurückkehren wird nach abgelaufener Sperre Sandrino Braun. Überhaupt lauert die gelbe Gefahr in den kommenden Wochen auf die Blauen. Sieben Spieler sind bei der nächsten Verwarnung für eine Partie gesperrt.

Doch das alles darf im Schlüsselspiel gegen Erfurt keine Rolle spielen. Kleiner Vorteil für das Dais-Team: Die vom Ex-Kickers-Profi Alois Schwartz trainierten Thüringer müssen auch an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) ran und können dabei bequem unter die Lupe genommen werden: Erfurt spielt beim VfB Stuttgart II im Gazistadion.