Durchlebt keine einfache Zeit bei den Stuttgarter Kickers: Der Sportliche Leiter Martin Braun. Foto: Baumann

Beim Aus im WFV-Pokal konnten die Stuttgarter Kickers ab der 70. Minute nicht mehr dagegenhalten. Vor dem Spiel bei Oberliga-Spitzenreiter Bahlinger SC äußert sich der Sportliche Leiter Martin Braun zu möglichen Fitnessproblemen im Team.

Stuttgart - Für Fußball-Oberligist Stuttgarter Kickers geht es an diesem Samstag (15.30 Uhr) zum Bahlinger SC. Der Trip an den Kaiserstuhl ist schon deshalb brisant, weil es ein Auswärtsspiel beim aktuellen Tabellenführer ist. Doch für Martin Braun, den Sportlichen Leiter der Blauen, ist die Partie noch aus einem anderen Grund etwas Besonderes: Er hat sein letztes Spiel 1990 als Amateurspieler im Dress des Verbandsligisten FV Donaueschingen in Bahlingen absolviert und im selben Jahr auch sein erstes als Profi für den damaligen Zweitligisten SC Freiburg. „Solche Spiele bleiben natürlich in Erinnerung“, sagt Braun, der knapp 70 Kilometer von Bahlingen entfernt in Löffingen wohnt.

Tunjic wieder im Kader

Dem Spiel sieht der 49-Jährige gespannt entgegen: „Der Gegner hat genauso den Anspruch zu gewinnen wir wir. Und wir trauen uns das auch zu.“ Doch dafür müsse die Mannschaft über 90 Minuten konstant gut spielen. Kapitän und Innenverteidiger Tobias Feisthammel wird in die Anfangsformation zurückkehren, Stürmer Mijo Tunjic dürfte nach seinem Handbruch wieder im Kader auftauchen und auf der Bank sitzen.

Die Enttäuschung der Fans nach dem WFV-Pokal-Aus in der dritten Runde gegen die TSG Backnang (0:1 n.V.) kann Braun „durchaus nachvollziehen“. Allerdings gibt er auch zu bedenken, dass „nur vier oder fünf Spieler schon länger als ein Jahr bei den Kickers sind“, er selbst erst im vergangenen November in Degerloch einstieg und der Trainer neu ist. „Wir wünschen uns alle, dass wir so schnell als möglich Stabilität erlangen“, sagt Braun.

Einbruch in der Schlussphase

Zuletzt war offensichtlich, dass die Mannschaft in der Schlussphase nicht mehr dagegenhalten konnte. Beim SV Oberachern (1:3) kassierten die Kickers zwei Tore in der Nachspielzeit. Gegen den 1. Göppinger Sportverein brauchte es Riesendusel, um das 1:0 über die Zeit zu bringen. Und gegen Backnang kam es – allerdings nicht mit der Stammmannschaft – bereits nach 70 Minuten zu einem kompletten Filmriss. „Von manchen Spielern war das läuferisch einfach zu wenig“, monierte Trainer Tobias Flitsch danach. Und das nicht das erste Mal. Dass es der Mannschaft grundsätzlich an Fitness, Laufbereitschaft und Spritzigkeit fehle, hält Sportchef Braun jedoch für eine „subjektive Einschätzung“. Braun: „Dies widerspricht den Fakten. Denn die objektiven Daten besagen, dass die Werte, was die körperlichen Voraussetzungen betrifft, gut bis sehr gut sind.“

Umso mehr wird es Zeit, dies auch auf dem Platz umzusetzen. Vielleicht gerade in diesem für Martin Braun so besonderen Spiel in Bahlingen.