Daniel Niedermann flog in Villingen mit Gelb-Rot vom Platz – damit fällt der nächste Innenverteidiger der Kickers aus und fehlt an diesem Samstag im Heimspiel gegen den SV Spielberg. Foto: Baumann

Die lange Zeit so zuverlässige Defensive der Stuttgarter Kickers wackelt ausgerechnet in der Endphase der Saison bedenklich. Schaffen es die Blauen nicht, sich in den letzten drei Spieltagen zu stabilisieren, droht sogar noch Relegationsplatz zwei flöten zu gehen.

Villingen - Nur ein Sieg aus den vergangenen fünf Spielen, acht Gegentore in den vergangenen zwei Spielen (davor waren es nur 18 in 29 Spielen): Fußball-Oberligist Stuttgarter Kickers droht auf der Zielgeraden das Saisonziel Aufstieg zu verspielen. „Der FC Villingen hat hoch verdient gewonnen. Wir waren nicht gut organisiert und haben nicht entschlossen genug gegen den Ball gearbeitet, wir müssen schnell wieder unser normales Niveau in der Defensive erreichen“, sagte der enttäuschte Sportliche Leiter Martin Braun nach dem 2:4 (1:2) bei einem Ex-Club FC 08 Villingen. Vor 1000 Zuschauern trafen Shkemb Miftari (43.) und Leander Vochatzer (52.) zum 1:2- und 2:3-Anschlusstor. Mehr gelang nicht. Zu allem Überfluss verschoss Mijo Tunjic – wie schon vor einer Woche in Freiberg – einen Elfmeter (31.) und Daniel Niedermann (62.) sah Gelb-Rot – er fehlt an diesem Samstag (14 Uhr/Gazistadion) im letzten Oberliga-Heimspiel dieser Runde gegen Schlusslicht SV Spielberg. Möglicherweise kann für ihn Tobias Feisthammel wieder im Abwehrzentrum spielen. In Villingen saß der Kapitän erstmals nach seiner Sprunggelenksverletzung wieder auf der Bank – was für Braun jedoch eher eine „psychologische Komponente“ hatte.

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Alle Beteiligten gefordert

Woran das Kickers-Dilemma in dieser entscheidenden Phase der Saison liegt? Die praktisch zeitgleichen Ausfälle der erfahrenen Innenverteidiger Feisthammel und Patrick Auracher sowie das ballsicheren Sechsers Pedro Astray sind eine Erklärung für die Schieflage, aber noch lange keine Entschuldigung, die Stabilität komplett zu verlieren und zur Schießbude der Liga zu werden. „Wir können diese drei Spieler im Paket nicht ersetzen. Ihre Ausfälle tun schon weh. Doch die Spieler, die reinkommen, müssen dann eben ihre Chancen nutzten. Sie sind ja auch unzufrieden, wenn sie nicht spielen “, sagte Braun. Alle Beteiligten seien jetzt in dieser Woche gemeinsam gefordert. Also die Mannschaft, er selbst – und der Trainer. Wobei Braun das „Modell 1. FC Köln“, sich trotz eines Spitzenplatzes vom Trainer zu trennen, ausschließt: „Davon halte ich nichts. Das ist für mich kein Thema.“

Flitsch bleibt kämpferisch

Und was sagt Tobias Flitsch? „Wir werden unsere Ziele jetzt nicht über den Haufen werfen. Es bleibt in der Tabelle ja eng, nach dem Verlust der Tabellenführung werden wir nun von hinten Druck machen. Wenn wir unsere defensive Stärke in den letzten interessanten Spielen finden, dann bin ich guter Dinge, dass wir dort noch was erzielen können.“ Noch ist alles drin für die Kickers – von Platz eins bis Platz drei. Fest steht nur: Der Direktaufstieg ist seit Samstag aus eigener Kraft nicht mehr zu schaffen.

Aufstellung Kickers

Castellucci – Ludmann (86. Stepcic), Jäger, Niedermann, Klauß – Blank, Kling (80. Amachaibou), Vochatzer, Badiane (54. Soultani) – Tunjic, Miftari.

Restprogramm der Aufstiegsaspiranten

Bahlinger SC (Platz eins, 62 Punkte, plus 39 Tore)

BSC – FC Nöttingen (11. Mai, 15.30 Uhr)

SV Oberachern – BSC (18. Mai , 15.30 Uhr)

BSC – 1. Göppinger Sportverein (30. Mai, 15 Uhr).

Stuttgarter Kickers (Platz zwei, 61 Punkte, plus 31 Tore)

Kickers – SV Spielberg (Samstag, 11. Mai, 14 Uhr)

SSV Reutlingen – Kickers (Samstag, 18. Mai, 15.30 Uhr)

FSV 08 Bissingen – Kickers (Donnerstag/Christi Himmelfahrt, 30. Mai, 15 Uhr).

FSV 08 Bissingen (Platz drei, 57 Punkte, plus 20 Tore)

Normannia Gmünd – FSV 08 (11. Mai, 14 Uhr)

FSV 08 – Neckarsulmer Sport-Union (18. Mai, 15.30 Uhr)

FSV 08 – Stuttgarter Kickers (30. Mai ,15 Uhr)

Termine für die Aufstiegsspiele zur Regionalliga Südwest

Erstes Spiel am Donnerstag, 30. Mai 2019, 14 Uhr

Vizemeister Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar – Vizemeister Hessenliga

Bei Unentschieden oder Sieg des hessischen Vertreters im ersten Spiel geht es so weiter:

Zweites Spiel am Sonntag, 2. Juni 2019, 14 Uhr

Vizemeister Oberliga Baden-Württemberg – Vizemeister Rheinland-Pfalz/Saar

Drittes Spiel am Mittwoch, 5. Juni 2019, 19 Uhr

Vizemeister Hessenliga – Vizemeister Oberliga Baden-Württemberg

Bei Niederlage des hessischen Vertreters im ersten Spiel geht es so weiter:

Spiel am Sonntag, 2. Juni 2019, 14 Uhr

Vizemeister Hessenliga – Vizemeister Oberliga Baden-Württemberg

Spiel am Mittwoch, 5. Juni 2019, 19 Uhr

Vizemeister Baden-Württemberg – Vizemeister Rheinland-Pfalz/Saar