Bei der Partie Stuttgarter Kickers gegen Eintracht Frankfurt zündeten Fans der Kickers Pyrotechnik. Foto: IMAGO/Sportfoto Rudel/IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel

Beim DFB-Pokal-Spiel zwischen den Stuttgarter Kickers und Eintracht Frankfurt zünden beide Fanlager Pyrotechnik. Der Polizei gefällt das nicht. Sie hat Ermittlungen aufgenommen.

Der Oberligist Stuttgarter Kickers hat am Dienstagabend Eintracht Frankfurt einen ordentlichen Pokalfight geboten. Gegen den amtierenden Europapokalsieger hielten die Blauen trotz der 0:2-Niederlage gut mit – waren in Hälfte zwei sogar die überlegene Mannschaft. Die 10.000 Zuschauer im seit 16 Jahren erstmals wieder ausverkauften Waldaustadion sorgten zudem für eine packende und stimmungsvolle Pokal-Atmosphäre.

Zum Ärger der Polizei zündeten beide Fanlager zu Beginn der zweiten Halbzeit Pyrotechnik – die Frankfurter sogar ein kleines Feuerwerk. Aufgrund der Rauchschwaden verzögerte sich der Wiederanpfiff um ein paar Minuten. „Ich finde, das gehört zum Fußball dazu“, sagte Rechtsverteidiger Paul Polauke zur Stimmung im Stadion.

Die Stuttgarter Polizei teilte diese Auffassung jedoch nicht. Noch während des Spiels schrieb sie auf Twitter „Im GAZi-Stadion wird aktuell Pyrotechnik gezündet. Bitte unterlasst das! Ihr gefährdet nicht nur Euch, sondern auch andere Personen. Außerdem ist es verboten. Distanziert Euch von Unruhestiftern und bietet ihnen kein Publikum“.

Weil im Stimmungsblock der Kickers im Laufe des Spiels weiter gezündelt wurde, meldete sich die Polizei erneut zu Wort und gab an, dass bereits Ermittlungen gegen „die Täter und deren Unterstützer“ aufgenommen worden seien. „Die Vorfälle wurden gefilmt und werden ausgewertet“, hieß es im Tweet weiter, für den die Polizei auch Kritik einstecken musste. „Ich habe diesen Post ursprünglich für Satire gehalten. Müsst ihr euch echt mit so etwas die Arbeitszeit vertreiben?“, so ein Kommentar.

Am Morgen danach vermeldete die Polizei nun, dass es rund um das DFB-Pokal-Spiel ruhig blieb. „Wir haben außer einem kleineren Verkehrschaos rund um das Stadion keine außergewöhnlichen Dinge zu berichten“, so eine Sprecherin gegenüber unserer Redaktion. In Sachen Pyrotechnik gebe es derweil keine neuen Erkenntnisse. Welche Strafe die Kickers nun erwartet, ist bislang noch nicht bekannt. „Ich kann das Strafmaß des DFB nicht abschätzen, da wir so etwas in der Form noch nicht im Gazi-Stadion hatten“, so Kickers-Geschäftsführer Matthias Becher.

Vor der Partie zeigten die Fans der Blauen derweil eine imposante Choreographie, die in Fußball-Deutschland für Aufsehen und Gesprächsstoff sorgte. Die Anhänger erinnerten an frühere Pokalerfolge. Zu sehen waren unter anderem Robin Dutt, Tomislav Maric und der aktuelle Coach Mustafa Ünal.