In Reutlingen ging es am Sonntag teilweise emotional zur Sache – beim Stadtderby der Stuttgarter Kickers gegen den VfB II dürfte dies am kommenden Samstag nicht anders werden. Foto: Baumann

Dieses Stuttgarter Stadtderby hat auch in der fünften Liga seine Reize. Kickers und der VfB II fühlen sich für das Duell am kommenden Samstag (14 Uhr) gerüstet. Wobei die Blauen einen Tick mehr unter Druck stehen.

Stuttgart - Für Ralf Vollmer, das Urgestein der Stuttgarter Kickers, ist es das „Spiel der Spiele“. Lutz Siebrecht, der Sportliche Leiter des Fußball-Oberligisten, versucht die Bedeutung des Duells der Blauen gegen den VfB Stuttgart am kommenden Samstag (14 Uhr/Gazi-Stadion) nicht ganz so hoch zu hängen: „Natürlich ist das ein sehr wichtiges Spiel, aber es hat definitiv noch keinen vorentscheidenden Charakter.“ Auch wenn eine Niederlage für die Kickers zumindest kurzfristig schlimmere Folgen hätte: Sie wären dann sechs Punkte hinter dem VfB II.

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„Wir müssen in allen Bereichen, mit und gegen den Ball, alles investieren“, fordert Siebrecht wie immer 100 Prozent Einsatz- und Laufbereitschaft. Beim 2:0 gegen den Spitzenreiter 1. Göppinger Sportverein habe sein Team das optimal gemacht. Auch beim jüngsten 2:2 in Reutlingen war der Ex-Profi größtenteils mit der Mannschaft zufrieden. „Zwischendurch waren die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen zu groß, das haben wir durch die Einwechslungen wieder korrigiert“, sagte Siebrecht, der seine Einschätzung zu Saisonbeginn nach nunmehr 14 Spieltagen bestätigt sieht: „Der VfB II hat den besten Kader, die beste Mannschaft, die besten Möglichkeiten der Liga.“

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Personell sieht es bei den Kickers mit Blick auf Samstag wieder etwas besser aus. Linksverteidiger David Kammerbauer feierte nach einer guten Stunde in Reutlingen sein Comeback. Rechtsverteidiger Malte Moos wird gegen den VfB II auch wieder im Kader stehen – er machte bereits das Abschlusstraining zum Spiel in Reutlingen mit. So fehlen Trainer Ramon Gehrmann nur noch Marvin Weiss und Markus Obernosterer.

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Und der VfB II? Der setzt bei der Rückkehr von Trainer Paco Vaz an seine alte Wirkungsstätte nach zwei Zu-Null-Spielen und fünf ungeschlagenen Spielen in Serie auf die neu gewonnene Stabilität: „Die Vorfreude auf dieses ganz besondere Spiel ist groß. Ich rechne mit einem Spiel auf Augenhöhe“, sagt der Sportliche Leiter Michael Gentner: „Die Kickers werden ein paar Fans mehr im Stadion haben als wir. Dennoch wollen wir dieses Auswärtsspiel gewinnen.“ 3500 bis 4000 Zuschauer werden erwartet.

Viele Wiedersehen

Ein Wiedersehen gibt es nicht nur für Paco Vaz. Auch die VfB-Spieler Florian Kleinhansl (Jugend) und Marc Stein haben eine blaue Vergangenheit. Im Gegenzug trugen die Kickers-Akteure Tobias Trautner, Tobias Feisthammel, Michael Klauß und der verletzte Obernosterer schon den VfB-Dress. Und VfB-II-Stürmer Marcel Sökler kennt Kickers-Trainer Ramon Gehrmann aus gemeinsamen Jahren beim SGV Freiberg.