Besar Halimi spielt im Mittelfeld der Stuttgarter Kickers Foto: Pressefoto Baumann

Der Neuzugang vom VfB Stuttgart II ist die Entdeckung der Saison. Sechs der neun Tore der Blauen hat der 1,69 m große Linksfuß vorbereitet. Damit ist er Vorlagen-König der Kickers. „Besar kann Dinge, die nicht ­jeder kann“, sagt Sportdirektor Michael Zeyer.

Stuttgart - Den freien Montag verbrachte Besar Halimi (19) bei den Eltern in seiner Geburtsstadt Frankfurt/Main. Ein bisschen plaudern, ein kurzer Spaziergang – einfach abschalten. Der Mittelfeldspieler des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers steckt mitten in einer englischen Woche. An diesem Mittwoch (19 Uhr/Kreuzeiche-Stadion Reutlingen) steht das Spitzenspiel gegen den Chemnitzer FC auf dem Programm. „Ich freue mich riesig darauf“, sagt er.

Der Neuzugang vom VfB Stuttgart II ist die Entdeckung der Saison. Sechs der neun Tore der Blauen hat der 1,69 m große Linksfuß vorbereitet. Damit ist er Vorlagen-König der Kickers. „Besar kann Dinge, die nicht jeder kann“, lobt ihn Sportdirektor Michael Zeyer. Ausgeprägtes Ballgefühl, feine Technik, gute Spielübersicht, starkes Dribbling – das alles zeichnet den Mann mit den Vorbildern Zinedine Zidane und Mesut Özil aus. Doch Halimi vernachlässigt auch die Defensivarbeit nicht. „Er geht jedem Ball hinterher, hilft aus, wenn ein Teamkollege überspielt wird, und macht die Lücken zu“, lobt ihn Horst Steffen. Der Kickers-Trainer bringt ihm viel Vertrauen entgegen. So wie das zu Jugendzeiten beim 1. FC Nürnberg sein größter Förderer Rene van Eck tat. Halimi braucht diese Anerkennung – offenbar mehr als andere. „Besar ist ein Spieler, der wichtig sein will in einer Mannschaft“, erklärt Zeyer.

In der vergangenen Saison konnte davon beim VfB II nicht die Rede sein. Über die Stationen Eintracht Frankfurt, Darmstadt 98 und 1. FC Nürnberg war der deutsche Nationalspieler (drei Einsätze für die U 18 und U 19) im Juli 2013 auf den Wasen gewechselt. Zu mehr als 14 (Kurz-)Einsätzen reichte es nicht. „Es hat einfach nicht gepasst“, sagt Halimi. Nach einem schwachen Spiel sei er schnell wieder auf der Bank gelandet. Außerdem habe die Spielweise nicht gepasst: „Sie war auf kämpfen, laufen, rennen ausgelegt“, behauptet der Linksfuß.

Dass bei den Kickers seit dem Einstieg von Zeyer großen Wert auf das spielerische Element gelegt wird, kommt ihm entgegen. Trotz der bisher guten Leistungen erwartet der Sportdirektor in Zukunft noch mehr von Halimi. Zum Beispiel Tore. Noch keinen einzigen Treffer im Dress der Blauen hat der Linksfuß bisher erzielt. Nicht einmal in einem Testspiel. „In der Jugend habe ich oft selbst getroffen, meine Tore kommen noch“, verspricht Halimi, der bei den Kickers nur einen Vertrag bis zum Saisonende hat. Für Gespräche über eine vorzeitige Verlängerung des Kontrakts habe es noch Zeit, meint er. Dass er in seiner Karriere ganz nach oben möchte, daran lässt er keinen Zweifel. „Darauf arbeite ich hin“, sagt der Mann mit den Wurzeln im Kosovo, der seit seinem Hauptschulabschluss und einem Berufsvorbereitungsjahr ganz auf die Karte Fußball setzt.

Doch zunächst will er mit den Kickers gegen Chemnitz den nächsten Schritt nach vorne machen. Mit dem ersten Saisontreffer von Halimi? „Wenn wir 1:0 gewinnen und ich das Tor vorbereite, habe ich auch nichts dagegen“, sagt Halimi mit einem Grinsen.