Bei ihrem WFV-Pokal-Triumph mussten die Stuttgarter Kickers über ihre Grenzen gehen. Wollen die Blauen im Rennen um den Direktaufstieg bleiben, müssen sie im Oberligaspiel beim FC Nöttingen erneut alle Kräfte mobilisieren. Unterdessen führt Kapitän Mijo Tunjic Gespräche mit dem 1. Göppinger SV.
„Den Titel nimmt uns keiner mehr.“ Mustafa Ünal, der Trainer des Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers, ist über den WFV-Pokal-Triumph nach dem erfolgreichen Endspielkrimi gegen den Regionalligisten SSV Ulm 1846 immer noch hocherfreut. „Der Jubel war verständlicherweise bei allen grenzenlos, da es seit Jahren nichts mehr zu feiern gab“, sagt Ünal im Rückblick. Doch schon am Sonntag um 10 Uhr waren alle Mann wieder im Training präsent. „Überpünktlich“, wie der Coach versichert.
Keine großartige Rotation
Größere Verletzungen gab es nicht zu beklagen. Wie sich die strapaziösen 120 Minuten auf das Oberliga-Nachholspiel an diesem Mittwoch (19 Uhr) beim FC Nöttingen – und damit auch auf die Aufstellung – auswirken, wird sich zeigen. „Wir müssen noch abwarten, aber mit Sicherheit werden wir nicht im großen Stil die Rotationsmaschine anwerfen“, sagt Ünal, der weiter auf Markus Obernosterer, Malte Moos und Ruben Reisig verzichten muss, der möglicherweise am Samstag (15.30 Uhr) im letzten Oberligaheimspiel gegen den SV Oberachern wieder im Kader stehen wird.
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Ünal weiß, dass nur bei einem Sieg der Druck auf Spitzenreiter SGV Freiberg hochgehalten werden kann. Und die drei Punkte in der Kleiner-Arena werden den Kickers sicher nicht geschenkt. Im Gegenteil. „Nöttingen wird alles raushauen. Gegen uns geben ohnehin alle Mannschaften mehr, als gegen jedes andere Team in der Liga“, hat Ünal festgestellt und spielt damit auch auf das 0:4 des 1. Göppinger SV am vergangenen Samstag gegen den SGV Freiberg an. Die Göppinger hatten zwei Wochen vorher den Blauen beim 0:1 alles abverlangt.
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Die Kickers wollen aber auf sich schauen. Und im eigenen Kader wird am Mittwoch gegen den ehemaligen Club von Kickers-Innenverteidiger Niklas Kolbe Offensimann Mohamed Baroudi auf jeden Fall fehlen. Der 19-Jährige ist nach seiner Roten Karte aus dem WFV-Pokal-Finale auch in der Liga gesperrt. Selbst wenn die Sperre nur im Pokal-Wettbewerb gegolten hätte, wäre Baroudi nicht im Kader gewesen. „Ich hätte ihn nicht aufgestellt, weil ich es nicht akzeptiere, dass er sich zu der Aktion gegen den Gegenspieler hinreißen hat lassen, das habe ich ihm auch klar und deutlich gesagt“, betont Ünal.
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Unterdessen verdichten sich die Anzeichen, dass Kapitän Mijo Tunjic nach der Saison zum 1. Göppinger SV wechseln könnte. Sein Berater Hans-Adolf Pieper bestätigte Gespräche mit dem Ligarivalen: „Ein Wechsel nach Göppingen ist möglich, es gibt aber auch noch andere Interessenten, und noch ist nichts entschieden“, sagt er. Da Tunjic in Wendlingen wohnt und in Göppingen in der Regel dreimal pro Woche am Abend trainiert wird, ließe sich ein Engagement des 34-Jährigen im Team von Trainer Gianni Coveli mit seiner beruflichen Tätigkeit gut vereinbaren. Tunjic schließ im Juni seine Ausbildung zum Steuerfachangestellten ab. Der an den GSV ausgeliehene Stürmer Tyron Profis soll dagegen wieder zu den Kickers zurückkehren.
Duell SGV gegen Kickers
Restprogramm
25. Mai, 19 Uhr: FC Nöttingen – Kickers
28. Mai, 15.30 Uhr: Kickers- SV Oberachern und SGV – FV Lörrach-Brombach
4. Juni, 15.30 Uhr: SF Dorfmerkingen – Kickers und FC Nöttingen – SGV
Aufstiegsrunde
8. Juni (19 Uhr): Teilnehmer Oberliga Baden-Württemberg (SGV Freiberg oder Stuttgarter Kickers) – Teilnehmer Hessenliga (SG Barockstadt Fulda-Lehnerz oder Eintracht Stadtallendorf).
Bei Sieg Vertreter Baden-Württemberg, dann am
11. Juni (14 Uhr): Teilnehmer Hessen – Teilnehmer Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (Wormatia Worms oder Eintracht Trier) und
14. Juni (19 Uhr): Teilnehmer Rheinland-Pfalz-Saar – Teilnehmer Baden-Württemberg.
Bei Unentschieden oder Niederlage Vertreter Baden-Württemberg im ersten Spiel, dann am
11. Juni (14 Uhr): Teilnehmer Rheinland-Pfalz/Saar – Teilnehmer Baden-Württemberg und 14. Juni (19 Uhr): Teilnehmer Hessen – Teilnehmer Rheinland-Pfalz/Saar.
Einer der drei Clubs schafft den Sprung in die Regionalliga. (jüf)