Die Güter kommen per Schiff und Schiene. Foto: Steinert

Der Hafen Stuttgart ist vor allem ein Logistikzentrum mit 50 Firmen auf 100 Hektar.

Fakten - Auf dem Gelände des Stuttgarter Hafens kommen die Güter nicht nur per Schiff an. Heute werden die Güter sogar zu zwei Dritteln auf der Schiene und nur zu einem Drittel auf dem Wasser transportiert. „Wir sind ein trimodales Güterverkehrszentrum und ein Logistikunternehmen“, sagt Carsten Strähle, Geschäftsführer der Hafen Stuttgart GmbH (HSG). Die Flächen und die Kaianlagen gehören der HSG. Auf dem Gebiet des Hafens sind insgesamt 33 Kilometer Gleise verlegt.

Rund 2500 Menschen arbeiten auf dem 100 Hektar großen Hafengebiet im Neckartal. 50 Firmen haben sich auf dem Gelände angesiedelt. Pro Jahr kommen ungefähr 1000 Schiffe an. Baden-Württemberg ist in Deutschland von der Tonnage her das zweitstärkste Binnenschifffahrtsland, sagt Strähle. Nur Nordrhein-Westfalen schlägt mehr Güter auf dem Wasser um. „Die Binnenschifffahrt ist nicht der verlängerte Arm der Seeschifffahrt“, betont Strähle. Nur ein Drittel der Güter sehe Salzwasser. Der Rest sei nur im Binnenland unterwegs.

Ein Schiff auf dem Neckar kann maximal 105 Meter lang sein (das liegt an der Schleusengröße) und kann bis zu 2000 Tonnen transportieren. Um Waren von A nach B zu bringen, stößt die Binnenschifffahrt lediglich ein Drittel des CO2 eines Lastwagens aus. Die Bahn schlägt mit zwei Dritteln des CO2-Ausstoßes eines Lkw zu Buche.

Der Hafen ist eine 100-prozentige Tochter Stuttgarter Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (SVV), die wiederum zu 100 Prozent der Stadt Stuttgart gehört. Carsten Strähle ist nicht nur Geschäftsführer der Hafen Stuttgart GmbH, sondern auch der SVV. Zu dieser Dachgesellschaft gehören auch die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und die Stadtwerke. Da der Hafen Einnahmen bringt und die Straßenbahnen regelmäßig ein Minus erwirtschaften, zahlt quasi der Hafen das Defizit der SSB.